GENF / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Universität Genf legt nahe, dass Erwachsene mit ADHS ein erhöhtes Risiko für Demenz im Alter haben könnten. Die Forschung zeigt, dass bestimmte Gehirnveränderungen, die bei ADHS-Patienten beobachtet werden, auch bei frühen Stadien der Demenz auftreten.
Die jüngsten Forschungsergebnisse der Universität Genf werfen ein neues Licht auf die potenziellen langfristigen Auswirkungen von ADHS auf die kognitive Gesundheit im Alter. Die Studie, die von den Genfer Universitätskliniken und der Universität Genf durchgeführt wurde, zeigt, dass Erwachsene mit ADHS ähnliche Gehirnveränderungen aufweisen wie Menschen in frühen Stadien der Demenz. Insbesondere wurde eine erhöhte Eisenansammlung in bestimmten Gehirnregionen sowie erhöhte Werte des Neurofilament-Leichtkettenproteins (NfL) im Blut festgestellt.
Diese Marker sind bekannte Vorläufer neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer. Die Forscher verwendeten fortschrittliche MRT-Scans und Bluttests, um diese Veränderungen zu identifizieren. Die Ergebnisse deuten auf einen möglichen biologischen Mechanismus hin, der ADHS mit einem höheren Demenzrisiko im Alter verbindet. Dies unterstreicht die Bedeutung einer frühen Diagnose und Intervention bei ADHS.
Die Studie untersuchte 32 Erwachsene mit ADHS und 29 gesunde Kontrollpersonen im Alter von 25 bis 45 Jahren. Dabei wurde eine Methode namens quantitative Suszeptibilitätskartierung (QSM) eingesetzt, um die Eisenverteilung im Gehirn zu analysieren. Die Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede in der Eisenverteilung, insbesondere im rechten präzentralen Kortex, einer Region, die mit kognitiven Funktionen in Verbindung steht.
Professor Paul G. Unschuld, Leiter der Abteilung für Alterspsychiatrie der Genfer Universitätskliniken, betont, dass diese Entdeckungen den Weg für neue Forschungsansätze ebnen könnten, um zu verstehen, warum Menschen mit ADHS möglicherweise einem erhöhten Demenzrisiko ausgesetzt sind. Er schlägt vor, dass gezielte Präventionsstrategien entwickelt werden könnten, um das Demenzrisiko bei ADHS-Patienten zu reduzieren.
Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass eine übermäßige Eisenansammlung im Gehirn zu oxidativem Stress führen kann, der die neuronale Degeneration fördert. Gleichzeitig spiegeln hohe NfL-Werte im Blut eine Schädigung der Axone wider, die für die Nervenübertragung unerlässlich sind. Diese Kombination könnte auf eine zugrunde liegende neurodegenerative Pathologie hinweisen.
Die Bedeutung dieser Entdeckungen liegt nicht nur in der potenziellen Verbindung zwischen ADHS und Demenz, sondern auch in der Möglichkeit, neue therapeutische Ansätze zu entwickeln. Langfristige Studien könnten klären, ob eine Reduktion der Eisenwerte im Gehirn ein möglicher Behandlungsweg zur Prävention von Demenz bei ADHS-Patienten sein könnte.
Diese Forschung wurde durch ein SPARK-Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNSF) finanziert. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Psychiatry and Clinical Neurosciences veröffentlicht.
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