LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat alarmierende Ergebnisse zur Lebenserwartung von Erwachsenen mit diagnostiziertem ADHS aufgedeckt. Die Forschung, die von einem Team der University College London durchgeführt wurde, zeigt, dass Erwachsene mit ADHS im Durchschnitt eine um mehrere Jahre verkürzte Lebenserwartung haben. Diese Erkenntnisse werfen ein Schlaglicht auf die dringende Notwendigkeit verbesserter Diagnose- und Behandlungsdienste, um die Gesundheitsbedürfnisse dieser Bevölkerungsgruppe besser zu adressieren.
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Eine neue Studie der University College London hat aufgedeckt, dass Erwachsene mit diagnostiziertem Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eine signifikant verkürzte Lebenserwartung haben. Die Forschung, die im British Journal of Psychiatry veröffentlicht wurde, analysierte Daten von über 30.000 Erwachsenen mit ADHS in Großbritannien und verglich diese mit einer Kontrollgruppe von 300.390 Personen ohne ADHS. Die Ergebnisse zeigen, dass Männer mit ADHS im Durchschnitt 4,5 bis 9 Jahre und Frauen 6,5 bis 11 Jahre kürzer leben als ihre Altersgenossen ohne diese Diagnose.
Die Forscher betonen, dass diese Zahlen möglicherweise eine Überschätzung darstellen, da viele Erwachsene mit ADHS nicht diagnostiziert werden und diejenigen, die diagnostiziert sind, oft zusätzliche gesundheitliche Probleme haben. Dennoch unterstreichen die Ergebnisse die Notwendigkeit einer besseren Unterstützung und Behandlung für Erwachsene mit ADHS, um deren Lebensqualität und Lebenserwartung zu verbessern.
In Großbritannien ist ADHS bei Erwachsenen oft unterdiagnostiziert und unterbehandelt. Weniger als einer von neun Erwachsenen mit ADHS erhält eine Diagnose, was bedeutet, dass viele Betroffene ohne die notwendige Unterstützung auskommen müssen. Dies ist besonders besorgniserregend, da eine angemessene Behandlung nachweislich die psychische Gesundheit verbessert und das Risiko für andere gesundheitliche Probleme verringert.
Professor Josh Stott von der UCL betont, dass Menschen mit ADHS viele Stärken haben und mit der richtigen Unterstützung erfolgreich sein können. Allerdings fehlt es oft an dieser Unterstützung, was zu stressigen Lebensereignissen und sozialer Ausgrenzung führen kann, die sich negativ auf die Gesundheit und das Selbstwertgefühl auswirken.
Die Studie hebt auch hervor, dass es in Großbritannien an spezialisierten Diensten für die Beurteilung und Behandlung von ADHS bei Erwachsenen mangelt. Dies führt dazu, dass viele Erwachsene mit ADHS nicht die notwendige Unterstützung erhalten, obwohl die Auswirkungen von ADHS und die Notwendigkeit, es zu identifizieren und zu behandeln, in den NHS-Richtlinien anerkannt sind.
Dr. Liz O’Nions, die Hauptautorin der Studie, erklärt, dass es entscheidend ist, die Gründe für die verkürzte Lebenserwartung von Menschen mit ADHS zu verstehen, um Strategien zur Prävention zu entwickeln. Obwohl viele Menschen mit ADHS ein langes und gesundes Leben führen, zeigt die Studie, dass im Durchschnitt ein erheblicher Unterstützungsbedarf besteht.
Die Forscher betonen, dass weitere Studien erforderlich sind, um die genauen Ursachen für die verkürzte Lebenserwartung zu identifizieren und um zu prüfen, ob die Ergebnisse auf andere Länder oder Zeiträume übertragbar sind. Die aktuelle Forschung liefert jedoch wichtige Hinweise darauf, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die Gesundheitsversorgung für Erwachsene mit ADHS zu verbessern.
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