BRAUNSCHWEIG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Gewinnung von Wasser aus Mondgestein könnte die Zukunft der Raumfahrt revolutionieren. Ein interdisziplinäres Team unter der Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat erfolgreich ein Verfahren getestet, das Wasser aus eishaltigem Mondstaub extrahiert und aufbereitet.
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Die Gewinnung von Wasser aus Mondgestein könnte die Zukunft der Raumfahrt revolutionieren. Ein interdisziplinäres Team unter der Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat erfolgreich ein Verfahren getestet, das Wasser aus eishaltigem Mondstaub extrahiert und aufbereitet. Diese Technologie könnte entscheidend für die Versorgung von Astronauten auf der Mondoberfläche mit Trinkwasser und Raketentreibstoff sein.
Im Rahmen des LUWEX-Projekts (Validation of Lunar Water Extraction and Purification Technologies for In-Situ Propellant and Consumables Production) wurde ein innovatives System entwickelt, das in der Lage ist, aus simuliertem Mondregolith Wasser zu gewinnen. In der Thermalvakuumkammer der Technischen Universität Braunschweig wurden Experimente durchgeführt, bei denen fast 65 Prozent des Wassers aus dem simulierten Mondgestein extrahiert werden konnten.
Das Verfahren nutzt einen Staub-Eis-Simulanten, der aus synthetischem Mondregolith und schockgefrorenem Wassernebel besteht. Diese Mischung wird in einer speziell entwickelten Thermalvakuumkammer erhitzt und gerührt, um das Eis direkt in Wasserdampf umzuwandeln. Der Dampf kondensiert an Kupferrohren, die auf minus 150 Grad Celsius gekühlt sind, und wird anschließend als sauberes Wasser aufgefangen.
Die Herausforderung bestand darin, die optimalen Bedingungen für die Wasserextraktion zu finden, um mit minimalem Energieaufwand maximale Ergebnisse zu erzielen. Verschiedene Proben mit unterschiedlichen Anteilen von Mondregolith und Eis wurden getestet, um die besten Prozessparameter zu identifizieren. Die Ergebnisse übertrafen die Erwartungen, da in jedem Versuchsdurchlauf mehr als ein halber Liter Wasser gewonnen wurde.
Thales Alenia Space war für die Aufbereitung und Reinigung des gewonnenen Wassers verantwortlich. Sensoren überwachten die Wasserqualität, und Proben wurden im Labor analysiert. Diese erfolgreiche Demonstration unter verschiedenen Bedingungen ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung von Technologien für zukünftige Mondmissionen.
Das LUWEX-Team, bestehend aus Partnern aus Deutschland, Österreich, Polen und Italien, hat sich zum Ziel gesetzt, einen neuartigen Wasserextraktor zu entwickeln. Neben dem DLR sind die Technische Universität Braunschweig, die LIQUIFER Systems Group, Thales Alenia Space, die Wroclaw University for Science and Technology sowie SCANWAY SPACE an dem Projekt beteiligt.
Die erfolgreiche Wassergewinnung aus Mondgestein könnte die Grundlage für eine nachhaltige Präsenz des Menschen auf dem Mond schaffen. Die Technologie könnte nicht nur die Versorgung mit lebensnotwendigen Ressourcen sichern, sondern auch die Kosten für den Transport von Wasser und Treibstoff von der Erde erheblich reduzieren. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Erforschung des Mondes und darüber hinaus.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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