BARCELONA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Ausbau des Mobilfunknetzes von 1&1 schreitet nach anfänglichen Verzögerungen voran. Der vierte Mobilfunk-Netzbetreiber Deutschlands hat nun 1.000 Funkmasten in Betrieb genommen, wie das Unternehmen am Rande des Mobile World Congress in Barcelona bekanntgab.
Der Mobilfunkanbieter 1&1 hat einen wichtigen Meilenstein erreicht, indem er nun 1.000 Funkmasten in Betrieb genommen hat. Diese Entwicklung markiert einen bedeutenden Fortschritt im Ausbau des eigenen Mobilfunknetzes, das nach einer anfänglichen Verzögerung nun an Fahrt aufnimmt. Ursprünglich hätte 1&1 gemäß einer staatlichen Ausbauvorschrift bereits Anfang 2023 diese Anzahl an Standorten erreichen müssen, was jedoch aufgrund von Lieferschwierigkeiten eines Ausbaupartners nicht möglich war.
Im Vergleich zur Konkurrenz bleibt das Netz von 1&1 jedoch klein. O2 Telefónica beispielsweise verfügt über rund 28.000 Mobilfunk-Standorte. Dort, wo 1&1 keine eigenen Funksignale senden kann, greifen die Kunden auf die Netze von O2 oder Vodafone zurück. Diese strategische Partnerschaft ermöglicht es 1&1, seinen Kunden dennoch eine umfassende Netzabdeckung zu bieten, während der eigene Netzausbau weiter voranschreitet.
1&1, das zum United-Internet-Konzern gehört, hatte 2019 erstmals Frequenzen ersteigert, um ein eigenes Netz aufzubauen und sich als ernstzunehmender Wettbewerber neben Deutsche Telekom, Vodafone und O2 Telefónica zu etablieren. Vorher war das Unternehmen auf die Netze der Konkurrenz angewiesen, was seine Marktposition schwächte. Der Ausbau des eigenen Netzes ist daher ein entscheidender Schritt, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Bis Ende 2030 plant 1&1, mit seinen Antennen die Hälfte der deutschen Bevölkerung zu erreichen. Dafür sind nach Berechnungen des Unternehmens 12.600 Antennen-Standorte erforderlich. Trotz der Verzögerungen zeigt sich das Unternehmen optimistisch, diese Vorgabe zu erfüllen. Das Vorstandsmitglied Michael Martin betonte, dass die ursprünglichen Pläne deutlich schneller waren, jedoch aufgrund der genannten Schwierigkeiten angepasst werden mussten.
Derzeit befinden sich 5.000 weitere Antennenstandorte in der Entwicklung. Bei einigen dieser Standorte fehlt noch der Glasfaser-Anschluss, andere müssen noch fertig gebaut werden. Einige wenige Standorte sind bisher lediglich durch Mietverträge gesichert, und der Baubeginn steht noch aus. Dennoch bewertet Martin die Anzahl der in Entwicklung befindlichen Standorte positiv und sieht den Ausbau auf einem guten Weg.
Die Bundesnetzagentur hatte aufgrund der anfänglichen Verzögerungen ein Bußgeldverfahren gegen 1&1 eingeleitet. Diese Maßnahme unterstreicht die Bedeutung der Einhaltung von Ausbauvorgaben in der Telekommunikationsbranche, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Der aktuelle Fortschritt von 1&1 zeigt jedoch, dass das Unternehmen die Herausforderungen annimmt und sich bemüht, die gesetzten Ziele zu erreichen.
Der Ausbau des 1&1-Netzes ist nicht nur für das Unternehmen selbst von Bedeutung, sondern auch für den deutschen Mobilfunkmarkt insgesamt. Eine stärkere Konkurrenz kann zu besseren Angeboten und niedrigeren Preisen für die Verbraucher führen. Zudem könnte der Ausbau von 1&1 dazu beitragen, die Netzabdeckung in ländlichen Gebieten zu verbessern, wo bisher oft nur unzureichende Verbindungen verfügbar sind.
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