MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Mars Society plant die Gründung eines Startup-Inkubators im Raum Seattle, um die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Biotechnologie voranzutreiben. Diese Technologien sollen nicht nur profitabel sein, sondern auch entscheidend zur Schaffung nachhaltiger Siedlungen auf dem Mars beitragen.
- News von IT Boltwise® bei LinkedIn abonnieren!
- AI Morning Podcast bei Spotify / Amazon / Apple verfolgen!
- Neue Meldungen bequem per eMail via Newsletter erhalten!
- IT Boltwise® bei Facebook als Fan markieren!
- RSS-Feed 2.0 von IT Boltwise® abonnieren!
Die Mars Society macht Fortschritte beim Aufbau eines Startup-Inkubators in der Nähe von Seattle, mit Künstlicher Intelligenz und Biotechnologie als Schwerpunkte. Langfristig soll dieser Inkubator Technologien entwickeln, die zur Sicherung von Siedlungen auf dem Mars notwendig sind. Laut Robert Zubrin, dem Präsidenten der Mars Society, könnte eine erfolgreiche Marskolonie nicht nur innovative Technologien entwickeln, sondern auch neue Erfindungen hervorbringen, die auf der Erde lizenziert und genutzt werden können.
„Eine erfolgreiche Marskolonie wird hochinnovativ sein und die Chance haben, einzigartige Erfindungen zu machen, die nicht nur den eigenen Bedarf decken, sondern auch auf der Erde lizenziert werden könnten“, erklärte Zubrin auf der jährlichen Konferenz der Mars Society an der Universität von Washington. „Diese Erfindungen – quasi geistiges Eigentum als Exportprodukt vom Mars – könnten eine der Haupteinnahmequellen des Mars-Stadtstaates sein.“
Das Konzept hinter diesem Vorhaben ist das Mars Technology Institute, das nach dem Vorbild von Y Combinator, einem in Kalifornien ansässigen Startup-Beschleuniger, funktionieren soll. James Burk, der geschäftsführende Direktor der Mars Society, sagte, dass bereits Gespräche mit Regierungsvertretern und anderen Organisationen in der Region Seattle, einschließlich des Bellevue College, geführt wurden, um ein Zuhause für das Institut zu schaffen.
Während die Mars Society ihre Initiative im Bereich KI, Biotechnologie für die Lebensmittelproduktion und Robotik vorantreibt, zeigt sich Zubrin auch an fortschrittlichen Technologien wie Kernspaltung und -fusion interessiert, die im Pazifischen Nordwesten eine bedeutende Rolle spielen. Der Einstieg in diese Technologien sei jedoch aufgrund der hohen Einstiegshürden aufgeschoben worden.
Athena: KI für Raumfahrtprojekte
Bereits vor der offiziellen Gründung des Mars Technology Institute hat die Mars Society mit der Entwicklung ihres ersten Startups begonnen. Dieses Projekt, das auf 150.000 US-Dollar an Crowdfunding-Mitteln sowie freiwillige Mitarbeit zurückgreift, zielt darauf ab, ein KI-gestütztes Expertensystem für Raumfahrtprojekte zu schaffen. Unter dem Codenamen Athena soll dieses System als eine Art Berater für Raumfahrttechnologien fungieren. James Burk hob die Besonderheit des Projekts hervor, indem er auf die griechische Mythologie verwies, wo Athena als „Göttin der Weisheit“ bekannt war.
„Was ist der Unterschied zwischen Wissen und Weisheit? Sie können auf ChatGPT gehen und sofort eine Menge Wissen erhalten, aber ist es Weisheit? Wir wollen ein System schaffen, das im Raumfahrtbereich geschult ist, sodass es fast wie ein Berater für Sie arbeitet“, erklärte Burk.
Athena wird auf Microsofts Azure-KI-Cloud-Plattform aufgebaut und gehört zur Kategorie der LLM + RAG-Systeme, die große Sprachmodelle mit retrieval-augmented generation kombinieren, um optimale Ergebnisse zu liefern. Charles Finkelstein, Chief Product Officer von Athena, betonte, dass das System in der Lage sein wird, unterschiedliche Perspektiven auf technologische Probleme zu reflektieren und entsprechende Lösungen anzubieten.
Biotechnologie: Chemikalien in Lebensmittel umwandeln
Im Bereich Biotechnologie plant die Mars Society einen Anreizpreis für Methoden, die Mikroben verwenden, um einfache Chemikalien wie Methan oder Methanol in Nahrungsmittel umzuwandeln. Zubrin argumentiert, dass solche Methoden 100- bis 1.000-mal effizienter sein könnten als herkömmliche Landwirtschaft, was besonders auf dem Mars von Bedeutung wäre, wo weder Sonnenlicht noch Nährstoffe in ausreichender Menge vorhanden sind.
Die Mars Society plant, Teams zu belohnen, die den Prozess effizienter machen oder den Geschmack und den Nährwert des Produkts verbessern können. Der Wettbewerb soll vor der nächsten internationalen Konferenz abgeschlossen sein, die voraussichtlich erneut in Seattle stattfinden wird.
Robotik: Unterstützer für Mars und Erde
Im Bereich Robotik hat die Mars Society noch keine spezifischen Projekte identifiziert, jedoch einige Ideen, wie zukünftige Gemeinschaften auf dem Mars unterstützt werden könnten. Mögliche Anwendungen umfassen:
- Roboter, die als KI-gestützte Feldassistenten arbeiten und Echtzeit-Datenverarbeitung und -analyse bieten, um die Entscheidungsfindung der menschlichen Entdecker zu verbessern.
- Bauroboter, die in der Lage sind, autonom Infrastrukturen auf dem Mars zu errichten, einschließlich Lebensunterstützungssystemen und Landeplätzen.
- 3D-Drucktechnologien, die eine schnelle Produktion und das Recycling von Materialien auf dem Mars ermöglichen und die Abhängigkeit von Erd-basierten Lieferketten reduzieren.
- Roboter zur Beseitigung von Weltraumschrott, die in der Lage sind, Trümmer zu identifizieren, zu sammeln und zu entsorgen.
- Roboter für Lebenserhaltungssysteme, die zuverlässige Luft-, Wasser- und Lebensmittelproduktion auf dem Mars sicherstellen sowie deren Wartung und Reparatur übernehmen.
- Schwarmroboter, die in der Lage sind, komplexe Aufgaben wie planetare Erkundung und Rohstoffgewinnung zu bewältigen.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.