OpenAI sichert 4-Milliarden-Kreditlinie, steigert Liquidität auf 10 Milliarden US-Dollar

NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – OpenAI sichert sich eine Kreditlinie von 4 Milliarden US-Dollar, was die Liquidität des Unternehmens auf über 10 Milliarden US-Dollar erhöht.

Nur einen Tag nach der rekordbrechenden Kapitalbeschaffung von 6,6 Milliarden US-Dollar, die das Unternehmen mit 157 Milliarden US-Dollar bewertet, hat OpenAI eine neue Kreditlinie über 4 Milliarden US-Dollar gesichert. Dieses revolvierende Kreditdarlehen, das unter anderem von JPMorgan Chase, Citi, Goldman Sachs und HSBC bereitgestellt wird, soll die finanzielle Flexibilität des Unternehmens stärken. Die Gesamtliquidität von OpenAI steigt damit auf über 10 Milliarden US-Dollar.

Die frischen Mittel ermöglichen es OpenAI, weiterhin in die Expansion seiner KI-Technologie zu investieren, mit einem Schwerpunkt auf Forschung, Infrastruktur und der Anwerbung von Talenten. Sarah Friar, CFO von OpenAI, betonte, dass diese Kreditlinie die Flexibilität bietet, um künftige Chancen zu ergreifen, während das Unternehmen weiterwächst.

Ein revolvierender Kredit erlaubt es Unternehmen, flexibel Gelder bis zu einer festgelegten Grenze zu leihen und bei Bedarf zurückzuzahlen. Diese Art der Finanzierung, die bei schnell wachsenden Unternehmen nicht ungewöhnlich ist, unterstreicht OpenAI’s Strategie, die Liquidität zu sichern, ohne Eigenkapital zu verwässern. Der Schritt kommt angesichts der steigenden Kosten, die für den Betrieb der enormen Rechenleistung nötig sind, um ChatGPT und andere Dienste zu unterstützen. Gleichzeitig steigt der Wettbewerb mit Technologieriesen wie Google.

Trotz seiner Popularität sind die operativen Ausgaben von OpenAI enorm gestiegen. Prognosen zeigen, dass das Unternehmen in diesem Jahr Verluste von über 5 Milliarden US-Dollar hinnehmen muss und 2025 sogar mit einem Verlust von 11 Milliarden US-Dollar rechnet. Diese Verluste verdeutlichen die hohen Kosten, die mit dem Ausbau der KI-Infrastruktur und der fortlaufenden Beschaffung von NVIDIA-GPUs verbunden sind, die für die Modelltrainings erforderlich sind.

OpenAI’s stetig steigende Kosten und der wachsende Kapitalbedarf sind ein bekanntes Muster in der Technologiebranche – das Gleichgewicht zwischen Wachstumsambitionen und nachhaltiger Finanzierung muss bewahrt werden. Durch den Zugang zu führenden Finanzinstitutionen stellt sich OpenAI jedoch langfristig gut auf und bleibt finanziell flexibel.

Trotz der Verluste ist das Wachstum von OpenAI nicht zu übersehen: Das Unternehmen zählt mittlerweile über 350 Millionen monatliche Nutzer – mehr als dreimal so viele wie noch vor sechs Monaten. Auch der Umsatz steigt rapide an, mit einem geschätzten Erlös von 3,6 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr und einem ehrgeizigen Ziel von 11,6 Milliarden US-Dollar für 2025.

Die jüngste Kapitalzufuhr fällt auch mit personellen Veränderungen bei OpenAI zusammen, einschließlich dem Weggang der langjährigen Chief Technology Officer Mira Murati. Doch diese Veränderungen scheinen das Vertrauen der Investoren nicht zu beeinträchtigen.

Die neue Kreditlinie stärkt zudem die Beziehung von OpenAI zu seinen Bankpartnern und könnte bei zukünftigen Kapitalerhöhungen oder einem möglichen Börsengang von Bedeutung sein. Während das Unternehmen über eine Restrukturierung und Erweiterung seiner Finanzierungsoptionen nachdenkt, bietet die Kreditlinie eine zusätzliche Sicherheit, um in einem sich schnell verändernden Technologiemarkt agil zu bleiben.