MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine dramatische Ransomware-Attacke hat mehrere Londoner Krankenhäuser lahmgelegt, nachdem russischsprachige Hacker fast 400 Gigabyte an sensiblen Patientendaten veröffentlicht haben.



Eine Hackergruppe namens Qilin hat über ihren Telegram-Kanal und eine Darknet-Website fast 400 Gigabyte an vertraulichen Patientendaten veröffentlicht. Diese Daten stammen von einem Technologiedienstleister, der für den staatlichen britischen Gesundheitsdienst NHS arbeitet. Der Angriff richtete sich gegen die Firma Synnovis, was den Betrieb mehrerer Krankenhäuser in London stark beeinträchtigte.

Die veröffentlichten Datensätze enthalten unter anderem die Namen, Geburtsdaten, NHS-Nummern und Beschreibungen von Ergebnissen der Bluttests zahlreicher Patienten. Es ist jedoch unklar, ob auch die eigentlichen Ergebnisse der Bluttests Teil des Datenpakets sind. Neben Patientendaten wurden auch umfangreiche Buchhaltungsdokumente veröffentlicht, die die finanziellen Details der Kooperation zwischen den von NHS betriebenen Krankenhäusern und den Technologiedienstleistern GP Services und Synnovis auflisten.

Mehr als 1000 Krankenhäuser sollen von dem Angriff betroffen sein, wodurch zahlreiche dringend notwendige Tests und Untersuchungen derzeit nicht durchgeführt werden können. Die Hackergruppe Qilin hat bereits Anfang Juni erste Forderungen gestellt, nachdem sie verschiedene IT-Systeme infiltriert und dabei wichtige Daten verschlüsselt hatte. Die Angreifer begründen ihr Vorgehen damit, dass Großbritannien nicht genug Unterstützung in einem nicht näher bezeichneten Krieg leiste. Der Angriff sei daher als eine Art Protestaktion zu verstehen. Es ist noch offen, wie viel Geld die Qilin-Gruppe von Synnovis oder dem NHS erpressen will.

Experten und Branchenberichte warnen vor den langfristigen Auswirkungen solcher Ransomware-Angriffe auf das Gesundheitssystem und betonen die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen. Der aktuelle Angriff auf Synnovis, ein gemeinsames Unternehmen der Krankenhäuser und des europaweit größten Anbieters von pathologischen Tests Synlab, gilt als eine der bisher folgenschwersten Attacken dieser Art in Großbritannien.

Laut Branchenberichten prüft der NHS derzeit die Authentizität der veröffentlichten Daten und arbeitet daran, den Schaden zu begrenzen und die betroffenen Systeme wiederherzustellen. Die Veröffentlichung dieser Daten stellt nicht nur eine massive Verletzung der Privatsphäre dar, sondern gefährdet auch die Sicherheit und das Wohl der Patienten.

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Ransomware-Angriff: 400 GB Patientendaten aus Londoner Krankenhäusern veröffentlicht
Ransomware-Angriff: 400 GB Patientendaten aus Londoner Krankenhäusern veröffentlicht (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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