MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Welt, in der Kryptowährungen oft als spekulative Spielwiese betrachtet werden, zeigt sich ein anderes Bild in den Schwellenländern. Hier entfaltet die Blockchain-Technologie ihr Potenzial, um fundamentale gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken.



Die Diskussion um Kryptowährungen ist oft von der Vorstellung geprägt, dass sie lediglich ein Mittel zur schnellen Bereicherung sind. Doch in Schwellenländern zeigt sich ein anderes Bild. Hier wird die Blockchain-Technologie zunehmend als Werkzeug zur Lösung grundlegender gesellschaftlicher Probleme eingesetzt. Besonders in Regionen mit eingeschränktem Zugang zu traditionellen Bankdienstleistungen, wie in Teilen Afrikas, bietet die dezentrale Finanztechnologie neue Möglichkeiten.

Die Weltbank schätzt, dass im Jahr 2024 weltweit noch immer 1,4 Milliarden Menschen ohne Bankkonto sind. Diese Menschen haben oft keinen Zugang zu grundlegenden Finanzdienstleistungen, was ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten stark einschränkt. Kryptowährungen bieten hier eine Alternative, indem sie den Zugang zu Finanzdienstleistungen erleichtern und die Abhängigkeit von traditionellen Banken verringern.

In Afrika, insbesondere in der Subsahara-Region, ist die Akzeptanz von Kryptowährungen besonders hoch. Laut dem Global Crypto Adoption Index von Chainalysis für 2024 dominieren Entwicklungsländer die Rangliste der Krypto-Adoption. Länder wie Nigeria und Indien führen diese Liste an, was zeigt, dass Kryptowährungen hier mehr als nur spekulative Vermögenswerte sind. Sie erfüllen praktische Funktionen, die über den bloßen Handel hinausgehen.

Ein Beispiel für die funktionale Nutzung von Kryptowährungen ist das CARE-Pilotprojekt in Kenia und Ecuador. Hier werden kryptobasierte Gutscheine an gefährdete Bevölkerungsgruppen verteilt, um den Zugang zu lebensnotwendigen Gütern und Dienstleistungen zu ermöglichen. Diese Initiativen zeigen, wie Kryptowährungen zur wirtschaftlichen Erholung nach der COVID-19-Pandemie beitragen können.

Während in entwickelten Ländern oft langwierige Prozesse zur Lösung von Problemen erforderlich sind, zeigt das Beispiel der Stadt Raipur in Indien, wie schnell und effizient Blockchain-Lösungen implementiert werden können. Hier wurden Immobilienregister auf die Blockchain übertragen, um Fälschungen zu verhindern und die Bearbeitungszeit erheblich zu verkürzen.

Obwohl die Investitionen in Krypto-Projekte in Schwellenländern zunehmen, hinken sie im Vergleich zu den Mitteln, die in entwickelten Ländern zur Verfügung stehen, hinterher. Im Jahr 2023 wurden in den USA allein im dritten Quartal rund 1,975 Milliarden US-Dollar in Krypto-Startups investiert, während Afrika im gesamten Jahr nur etwa 1 Milliarde US-Dollar an Risikokapital erhielt.

Die Anerkennung des Potenzials von Kryptowährungen in Schwellenländern wächst. Investitionen sollten sich daher auf Regionen konzentrieren, in denen die Massenadoption bereits stattfindet. Hier fungieren Kryptowährungen als funktionale Werkzeuge und nicht nur als spekulative Vermögenswerte.

Krypto-Investitionen: Chancen für Schwellenländer
Krypto-Investitionen: Chancen für Schwellenländer (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)
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