Archon Biosciences startet mit 20 Millionen US-Dollar und „Antibody Cages“ gegen Krebs

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Archon Biosciences startet mit 20 Millionen US-Dollar und präsentiert eine revolutionäre Technologie namens „Antibody Cages“ zur gezielten Behandlung von Krebserkrankungen.

Die neue Biotech-Firma Archon Biosciences, gegründet von ehemaligen Forschern der University of Washington, hat sich aus dem Labor von Nobelpreisträger David Baker ausgegliedert und entwickelt eine vielversprechende Plattform: Die „Antibody Cages“ oder AbCs. Mit einer Anschubfinanzierung von 20 Millionen US-Dollar, an der sich unter anderem Madrona Ventures und Alexandria Venture Investments beteiligt haben, nutzt Archon eigens entworfene Proteinstrukturen zur Behandlung von Krebs und anderen Krankheiten.

Archon verfolgt mit den AbCs einen neuartigen Ansatz, der natürlich vorkommende Antikörper und maßgeschneiderte Proteine zu einer einzigen Struktur kombiniert. Mithilfe generativer KI werden diese Proteinstrukturen für eine spezifische Zielzellenbindung optimiert, um so die Effektivität zu steigern und Nebenwirkungen zu minimieren. George Ueda, Archons Mitbegründer und Chief Technology Officer, beschreibt die AbCs als modulare Proteingerüste, die ähnlich wie LEGO-Bausteine für verschiedene Anwendungen angepasst werden können.

Der CEO von Archon, James Lazarovits, betont, dass der Nobelpreis Bakers die Bedeutung der Forschung in diesem Feld unterstreiche und seine Vision für das Startup stärke. Lazarovits und Ueda setzen auf eine „Engineering-Plattform“, die es ermöglicht, neue therapeutische Moleküle schneller und präziser zu entwickeln. Erste Tests der AbCs wurden bereits im Tiermodell durchgeführt. „Wir generieren alle acht Minuten neue AbCs und konnten bereits nachweisen, dass wir die Leistung eines Moleküls, das in klinischen Studien gescheitert ist, verbessern konnten,“ erklärt Lazarovits.

Das Forscherteam, das derzeit 17 Vollzeitmitarbeiter umfasst, hat von der University of Washington bedeutende Forschungsgelder erhalten. Dank dieser Förderung konnte Archon frühzeitig wichtige Fragen der Investoren beantworten und ein solides Fundament für den Start aufbauen. Die patentierte AbC-Technologie wurde 2021 erstmals in der Fachzeitschrift „Science“ vorgestellt und zeigt sich nun in der Anwendung bei Archon.

Im Mittelpunkt der Forschung steht insbesondere die Behandlung von Krebserkrankungen, wobei die AbCs darauf ausgelegt sind, entweder Krebszellen gezielt abzutöten oder das Immunsystem zu aktivieren, um Tumorzellen zu bekämpfen. „Wir können die Reaktion einer Krebszelle gezielt beeinflussen – sei es durch Zelltod oder durch Aktivierung des Immunsystems“, so Ueda.

Die Finanzierung soll Archon dabei unterstützen, den therapeutischen Nutzen dieser Technologie weiterzuentwickeln. Lazarovits erwartet, dass innerhalb der nächsten 18 Monate erste Programme für die klinische Entwicklung definiert werden können.