Künstliche Intelligenz im Justizwesen: Der neue Film ‘Artificial Justice’ jetzt auf DVD

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Vorstellung, dass Künstliche Intelligenz (KI) in naher Zukunft juristische Entscheidungen treffen könnte, ist nicht mehr nur Science-Fiction. Der Film ‘Artificial Justice’ wirft einen faszinierenden Blick auf die Möglichkeiten und Herausforderungen, die mit der Integration von KI in das Justizwesen einhergehen. Seit dem 17. Januar ist der Sci-Fi-Film ‘Artificial Justice’ auf DVD erhältlich.

Die Idee, dass Künstliche Intelligenz eines Tages Richter ersetzen könnte, ist nicht neu, aber der Film ‘Artificial Justice’ bringt frischen Wind in diese Diskussion. Die spanisch-portugiesische Produktion zeigt eine Zukunft, in der die Firma Thente IA eine KI entwickelt hat, die in der Lage ist, juristische Entscheidungen zu treffen. Diese KI wird mit der erfahrenen Richterin Carmen Costa verglichen, um die Effizienz und Genauigkeit der Technologie zu testen.

Die zentrale Frage des Films ist, ob eine KI tatsächlich in der Lage ist, ohne Vorurteile zu urteilen. Während Richter oft von persönlichen Erfahrungen und gesellschaftlichen Vorurteilen beeinflusst werden, könnte eine KI theoretisch objektive Entscheidungen treffen. Doch die Realität ist komplexer, wie der Film zeigt. Die KI von Thente IA trifft Entscheidungen basierend auf Algorithmen, die auf Wahrscheinlichkeiten beruhen, was zu ethischen Dilemmata führen kann.

Ein Beispiel aus dem Film verdeutlicht dies: Bei einer Gerichtsverhandlung empfiehlt die KI, einem Verurteilten die Bewährung zu verweigern, basierend auf einer Rückfallwahrscheinlichkeit von 82 Prozent. Die Richterin hingegen entscheidet sich für Bewährung, da sie den Menschen hinter den Zahlen sieht. Diese Diskrepanz wirft die Frage auf, ob kalte Algorithmen oder menschliches Bauchgefühl mehr Gewicht haben sollten.

Ein weiteres ethisches Dilemma wird in einer Szene mit einem selbstfahrenden Auto dargestellt. Die KI entscheidet, bei einem drohenden Unfall in den Wald auszuweichen, um zwei Leben im anderen Fahrzeug zu retten, was jedoch den Tod der Fahrerin zur Folge hat. Diese Entscheidung basiert auf einer ethischen Abwägung, die zwei Leben über eines stellt, was die Frage aufwirft, wie solche Entscheidungen programmiert werden sollten.

Der Film zeigt auch die dunklen Seiten der KI, indem er aufzeigt, dass selbst Algorithmen nicht frei von Vorurteilen sind. So wurden in der Thente-KI Fail-Safe-Optionen eingebaut, die den sozialen Status bei der Bewertung von Leben berücksichtigen. Dies wirft die Frage auf, ob eine KI jemals wirklich neutral sein kann.

Obwohl ‘Artificial Justice’ interessante Ideen bietet, wird der Film als behäbig und ohne Spannungskurve beschrieben. Die Charaktere sind unterentwickelt und der Plot zieht sich, was dem Zuschauer jedoch die Möglichkeit gibt, über die vorgestellten Konzepte nachzudenken. Die Diskussion über die Rolle von KI im Justizwesen ist aktueller denn je, und der Film bietet einen wertvollen Beitrag zu dieser Debatte.