MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der modernen Kommunikation spielen Gesten eine entscheidende Rolle, insbesondere wenn es darum geht, gesprochene Sprache vorherzusagen. Eine aktuelle Studie zeigt, wie virtuelle Avatare und ihre Gesten die Sprachverarbeitung erleichtern können.
In der heutigen digitalen Welt, in der Kommunikation zunehmend über virtuelle Plattformen stattfindet, gewinnen Gesten an Bedeutung. Eine neue Studie des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik und der Radboud-Universität in Nijmegen hat gezeigt, dass Zuhörer Gesten von Avataren nutzen, um vorherzusagen, was als nächstes gesagt wird. Diese Erkenntnis könnte weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung von KI-gestützten Kommunikationssystemen haben.
Die Forscher verwendeten virtuelle Avatare, um die Wirkung von Gesten auf die Sprachvorhersage zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigten, dass Zuhörer, die ikonische Gesten wie das Nachahmen des Tippens sahen, das folgende Wort mit höherer Genauigkeit vorhersagen konnten. Diese Gesten lösten Gehirnaktivitäten aus, die mit Antizipation in Verbindung stehen, und erleichterten die Sprachverarbeitung, sobald das Wort gesprochen wurde.
Die EEG-Daten der Studie zeigten, dass Gesten die Antizipation beeinflussen und die Verarbeitungsschwierigkeit reduzieren, was durch einen verminderten N400-Effekt belegt wird. Dies deutet darauf hin, dass Gesten nicht nur die Kommunikation erleichtern, sondern auch die kognitive Belastung beim Zuhören verringern können. Diese Erkenntnisse könnten die Art und Weise, wie wir mit KI-gestützten Systemen interagieren, grundlegend verändern.
In der ersten Phase des Experiments hörten die Teilnehmer Fragen von einem Avatar, der entweder eine relevante Geste, eine bedeutungslose Bewegung oder keine Bewegung machte. Die Teilnehmer konnten das Zielwort häufiger korrekt vorhersagen, wenn sie die entsprechende Geste gesehen hatten. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Gesten in der Sprachverarbeitung und legen nahe, dass sie als prädiktive Hinweise genutzt werden können.
In der zweiten Phase des Experiments wurde die Gehirnaktivität der Teilnehmer mittels EEG gemessen, während sie den Fragen lauschten. Die Ergebnisse zeigten, dass Gesten die Gehirnwellen beeinflussten, die mit der Antizipation verbunden sind, und die Verarbeitung des Zielwortes erleichterten. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, die Entwicklung von KI-Systemen zu verbessern, die menschliche Kommunikation nachahmen.
Die Integration von Gesten in KI-gestützte Kommunikationssysteme könnte die Interaktion mit virtuellen Avataren und Robotern erheblich verbessern. Wenn diese Systeme nicht nur sprechen, sondern auch bedeutungsvolle Handgesten verwenden, könnten sie natürlicher und effektiver mit Menschen kommunizieren. Dies könnte insbesondere in Bereichen wie Kundenservice und Bildung von Vorteil sein, wo eine klare und effiziente Kommunikation entscheidend ist.
Zusammenfassend zeigt die Studie, dass Gesten eine wichtige Rolle bei der Vorhersage von Sprache spielen und die Sprachverarbeitung erleichtern können. Diese Erkenntnisse könnten die Entwicklung von KI-gestützten Kommunikationssystemen revolutionieren und die Art und Weise, wie wir mit Technologie interagieren, nachhaltig verändern.
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