Cyberangriff auf Arntz Optibelt: Mittelständler kämpft mit digitalen Erpressungen - IT BOLTWISE® x Artificial Intelligence

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein Cyberangriff hält das Unternehmen Arntz Optibelt aus Ostwestfalen seit Tagen in Atem. Cyberattacken und digitale Erpressungen sind längst kein Einzelfall mehr. Doch was ist zu tun, wenn man selbst betroffen ist?



Wer die Sprecherin des Unternehmens Arntz Optibelt aus dem ostwestfälischen Höxter per E-Mail erreichen möchte, erhält derzeit eine Fehlermeldung. Die Mails sind nicht zustellbar, kommen nur Sekunden nach dem Abschicken an den Absender zurück. Die Nichterreichbarkeit ist die Folge eines Cyberangriffs auf das Unternehmen, das zuletzt weltweit etwa 300 Millionen Euro umsetzte und mehr als 2000 Mitarbeiter beschäftigt. Man habe „entsprechende Maßnahmen eingeleitet und eine Taskforce eingerichtet“, erklärte Unternehmenssprecherin Viviane Geisler, die ihre Stellungnahme nicht über die offizielle Mail-Adresse des Unternehmens, sondern über einen GMX-Account verschickte.

Wie die Hacker in das IT-System von Arntz Optibelt eingedrungen sind oder welchen Schaden sie angerichtet haben, ist unklar. Fragen dazu beantwortet das Unternehmen derzeit nicht. Sprecherin Viviane Geisler verweist auf das allgemeine Statement. Darin heißt es: „Durch den Cyberangriff auf unsere Unternehmensgruppe kommt es zu Einschränkungen, aber mit Unterstützung von Spezialisten arbeiten wir mit Hochdruck an der Aufrechterhaltung der Geschäftsfähigkeiten aller unserer Standorte weltweit.“

Das Unternehmen, das seit dem Jahr 1872 Antriebsriemen herstellt, die im Maschinenbau, in der Automotive-Branche, im Landtechnik-Sektor und in der Haushaltsgeräte-Industrie genutzt werden, ist nun ein Fall für die Polizei. Speziell geschulte Ermittler des Kriminalkommissariats Cybercrime aus dem 70 Kilometer entfernten Bielefeld untersuchen den Hackerangriff. Wer hinter der Cyberattacke steckt, ist auch Tage nach dem Angriff noch unklar. Mit Informationen zu dem Vorfall halten sich die Sicherheitsbehörden bedeckt. Laut Medienberichten soll mittlerweile auch das Landeskriminalamt in Düsseldorf eingeschaltet worden sein.

Sicher ist, dass der Hackerangriff Auswirkungen auf die internen Abläufe und Systeme von Arntz Optibelt hat. „Durch den Cyberangriff auf unsere Unternehmensgruppe kommt es zu Einschränkungen“, teilt Geisler mit. Die Kommunikation zwischen den Standorten dürfte unter anderem durch den Ausfall des E-Mail-Systems gestört sein. An einer Lösung wird gearbeitet. „Unser Ziel ist es, die Systeme vollumfänglich wiederherzustellen und den Betrieb so schnell wie möglich in gewohnter Weise wieder aufzunehmen“, teilt Geisler weiter mit.

In den vergangenen Monaten wurden deutschlandweit immer wieder Fälle von Ransomware-Angriffen auf Unternehmen bekannt. Als Ransomware werden Schadprogramme bezeichnet, die den Zugriff auf Daten und Systeme einschränken oder verhindern. In Fachkreisen wird die Software auch als Erpressungstrojaner bezeichnet. Der Grund: „Häufig hinterlassen die Täter einen Hinweis, wonach eine Entschlüsselung der Daten gegen Zahlung eines hohen Lösegeldbetrags möglich sei“, teilt das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen mit. Zudem drohen sie bei Nichtzahlung mit der Veröffentlichung sensibler Daten, die sie zuvor heruntergeladen haben, um den Druck auf ihre Opfer zu erhöhen.

Einzelfälle sind die digitalen Angriffe auf Arntz Optibelt oder die Kinderwunschklinik schon lange nicht mehr. Auswertungen des Bundeskriminalamts zeigen, dass allein im Jahr 2022 137 Unternehmen mit Sitz in Deutschland nach einem Cyberangriff über das Darknet erpresst wurden. Durch die starke Zunahme der Hackerangriffe ist das Thema Digitale Sicherheit nicht nur bei vielen Unternehmen, sondern auch bei Branchenverbänden längst auf der Tagesordnung. „Die Sensibilität der Unternehmen für Risiken durch Cyberkriminalität nimmt stetig zu“, sagt Oliver Horst, der Sprecher der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen.

Viele Unternehmen haben bereits in Sicherheitssysteme sowie in Virenschutz investiert und ihre Mitarbeiter geschult. Doch wie die aktuellen Fälle aus Ostwestfalen-Lippe zeigen, gelingt es Hackern noch immer, offene Einfallstore in Netzwerke von Unternehmen oder Organisationen zu finden. Björn Hagedorn, Cyber Security Consultant bei HO-Systeme, einem IT-Dienstleister aus dem westfälischen Halle, rät daher dazu, besonders aufmerksam zu sein. „90 Prozent aller Angriffe beginnen beim Menschen und ihren Schwächen, Fehlern und ihrer Neugier“, weiß der Experte. Als erste, schnelle Schutzmaßnahme empfiehlt er, unternehmensweit sichere Passwörter zu nutzen und schnell einen Passwort-Manager im Unternehmen zu etablieren.

Cyberangriff auf Arntz Optibelt: Mittelständler kämpft mit digitalen Erpressungen
Cyberangriff auf Arntz Optibelt: Mittelständler kämpft mit digitalen Erpressungen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein.



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