MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Welt der Arzneimittelforschung erlebt durch künstliche Intelligenz (KI) eine bahnbrechende Transformation. Mit fortschrittlichen Technologien und bahnbrechenden Partnerschaften steht 2024 im Zeichen des Aufschwungs in der KI-gesteuerten Medikamentenentdeckung.
In der 42. jährlichen JP Morgan Gesundheitskonferenz wurden zahlreiche Ankündigungen gemacht, die einen Aufschwung in der KI-gesteuerten Arzneimittelforschung für 2024 signalisieren. Eines der größten Highlights war die Nachricht von Isomorphic Labs, einer Tochtergesellschaft von Alphabets Google, geleitet von Demis Hassabis, dem Gründer von Google DeepMind. Isomorphic Labs kündigte zwei strategische Forschungskooperationen an – eine mit Eli Lilly und eine mit Novartis – zur Entdeckung kleiner Molekültherapeutika für mehrere Ziele. Diese Partnerschaften könnten zusammen bis zu 3 Milliarden US-Dollar wert sein.
DeepMind erregte bereits im Juli 2022 Aufsehen, als es bekannt gab, dass sein AlphaFold-System die Strukturen nahezu aller bekannten Proteine vorhergesagt hat, was das Potenzial zur Beschleunigung der Arzneimittelforschung enorm erhöht. Isomorphic Labs, gegründet im Jahr 2021 von Hassabis, baut auf diesem Durchbruch auf und strebt nach seinem ersten kommerziellen Deal.
Auch andere Unternehmen wie das in Utah ansässige Start-up Recursion, das im Juli 2023 eine Zusammenarbeit mit Nvidia bekannt gab, sind Teil dieser Entwicklung. Nvidia investierte 50 Millionen US-Dollar in Recursion und bot Zugang zu BioNeMo, seinen Cloud-basierten Tools für KI-gesteuerte Arzneimittelforschung.
Big-Four-Unternehmen wie Ernst & Young und Deloitte steigen ebenfalls in das Spiel der KI-gesteuerten Arzneimittelforschung ein. Ernst & Young kündigte eine Partnerschaft mit BioPhy an, einem auf KI fokussierten Arzneimittelforschungsunternehmen, während Deloitte Atlas AI vorstellte, ein Teil seiner Quartz AI-Suite, der die Forschung beschleunigen und neue Medikamente schneller auf den Markt bringen soll.
Ein weiteres bemerkenswertes Unternehmen ist Verseon aus Fremont, Kalifornien. Verseon strebt danach, KI und Spitzentechnologie in fast jeder Entwicklungsphase einzusetzen, indem es digitales Modellieren verwendet, um einen normalerweise mühsamen und teuren Prozess zu beschleunigen. Adityo Prakash, CEO von Verseon, betont, dass es nicht darum geht, den heutigen Trend auszunutzen, sondern die Art und Weise, wie die Welt neue Medikamente findet, zu verändern.
Die traditionelle Arzneimittelforschung beruht auf dem Bilden von Molekülen und deren Testung, um zu sehen, wie sie sich verhalten. Verseon jedoch nutzt eigene proprietäre KI-Software, um in diesem unerforschten konzeptionellen Raum den nächsten medizinischen Durchbruch zu finden.
Während einige Akteure wie ByteDance in der KI-gesteuerten Arzneimittelforschung weniger klare Motivationen haben, zeigt sich das wahre Versprechen einer grundlegenden Transformation der Medizin des 21. Jahrhunderts in der Fähigkeit, diesen unerforschten chemischen Raum zu erkunden und erstklassige, bahnbrechende Medikamente zu finden.
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