UPPSALA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein neues KI-Modell verspricht, den Übergang von der schubförmig-remittierenden Multiplen Sklerose (MS) zur sekundär progredienten MS deutlich früher zu erkennen als bisherige klinische Diagnosen.
Ein innovatives KI-Modell aus Schweden könnte die Art und Weise, wie Multiple Sklerose (MS) diagnostiziert wird, grundlegend verändern. Entwickelt von Forschern der Universität Uppsala, analysiert das Modell routinemäßig gesammelte Gesundheitsdaten von über 22.000 Patienten, um den Übergang von der schubförmig-remittierenden MS (RRMS) zur sekundär progredienten MS (SPMS) frühzeitig zu erkennen. Diese frühzeitige Erkennung ist entscheidend, da sie es ermöglicht, die Behandlung rechtzeitig anzupassen und so das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.
Die Genauigkeit des Modells ist beeindruckend: In Validierungstests identifizierte es die Krankheitsprogression mit einer Genauigkeit von etwa 90 Prozent, oft früher als in den medizinischen Aufzeichnungen dokumentiert. Dies könnte für Patienten bedeuten, dass sie schneller auf wirksamere Behandlungen umgestellt werden können, was die Verschlechterung der Symptome verlangsamt. Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal des Modells ist seine Fähigkeit, das Vertrauen in jede einzelne Bewertung anzugeben, was Ärzten zusätzliche Sicherheit bei der Interpretation der Ergebnisse bietet.
Die Grundlage des Modells bildet die Analyse von Daten, die während regulärer Gesundheitsbesuche gesammelt werden, darunter neurologische Tests, MRT-Scans und laufende Behandlungen. Durch das Erkennen von Mustern aus früheren Patientendaten kann das Modell bestimmen, ob ein Patient noch die schubförmig-remittierende Form hat oder ob die Krankheit in die sekundär progrediente Phase übergegangen ist. Diese Fähigkeit zur Mustererkennung ist ein wesentlicher Fortschritt in der medizinischen Diagnostik.
Derzeit wird der Übergang zu SPMS im Durchschnitt drei Jahre nach seinem Beginn diagnostiziert, was dazu führen kann, dass Patienten Medikamente erhalten, die nicht mehr wirksam sind. Das neue KI-Modell könnte diese Verzögerung erheblich verkürzen und somit die Behandlungsergebnisse verbessern. Langfristig könnte das Modell auch dazu verwendet werden, geeignete Teilnehmer für klinische Studien zu identifizieren, was zu individuelleren und effektiveren Behandlungsstrategien führen könnte.
Die Veröffentlichung der Studie im Journal Digital Medicine unterstreicht die Bedeutung dieser Entwicklung. Kim Kultima, der die Studie leitete, betont, dass das Modell nicht nur die Diagnose beschleunigt, sondern auch das Risiko verringert, dass Patienten unwirksame Medikamente erhalten. Ein anonymisiertes Modell ist nun über einen Webdienst für Forscher zugänglich, was die Weiterentwicklung und Anpassung der Technologie fördert.
Die Fortschritte in der KI-gestützten Diagnostik könnten weitreichende Auswirkungen auf die Behandlung von MS haben. Durch die frühzeitige Erkennung und die Möglichkeit, Behandlungen rechtzeitig anzupassen, könnte die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessert werden. Diese Entwicklung zeigt, wie KI-Technologien das Potenzial haben, die medizinische Praxis zu transformieren und personalisierte Medizin voranzutreiben.
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