Silber: Das unterschätzte Edelmetall mit Potenzial

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Während Gold weiterhin Rekorde bricht und die Aktienmärkte von Unsicherheiten geprägt sind, bleibt Silber im Schatten. Doch genau diese Zurückhaltung könnte für Anleger eine interessante Gelegenheit darstellen.

In den letzten Jahren hat Gold immer wieder neue Höchststände erreicht, während Silber vergleichsweise stabil blieb. Diese Diskrepanz bietet Anlegern eine potenzielle Chance, da Silber historisch gesehen oft als Nachzügler mit erheblichem Aufholpotenzial gilt. Experten weisen darauf hin, dass jede bedeutende Goldrallye in der Vergangenheit den gesamten Rohstoffsektor mitgezogen hat, was auch für den aktuellen Marktzyklus gelten könnte.

Ein weiterer Aspekt, der Silber in den Fokus rückt, ist die Rotation der Anleger von Technologieaktien hin zu physischen Vermögenswerten. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit suchen Investoren nach stabilen Werten, und Silber bietet als Edelmetall und industrieller Rohstoff eine doppelte Attraktivität. Besonders in der Solartechnologie und der Batterieentwicklung spielt Silber eine entscheidende Rolle, was die Nachfrage weiter ankurbeln könnte.

Das aktuelle Gold-Silber-Verhältnis von rund 99 deutet auf eine mögliche Korrektur zugunsten von Silber hin. Während Gold neue Höhen erreicht, bleibt Silber unter seinem Allzeithoch von 1980. Diese historische Perspektive lässt auf ein erhebliches Aufwärtspotenzial schließen, insbesondere wenn institutionelle Investoren beginnen, in den Markt einzusteigen.

Die industrielle Nachfrage nach Silber wächst stetig, insbesondere durch den Einsatz in Zukunftstechnologien wie 5G und Medizintechnik. Gleichzeitig stagniert das Fördervolumen, da Silber oft nur als Nebenprodukt bei der Gewinnung anderer Metalle anfällt. Diese Engpässe könnten den Preis weiter in die Höhe treiben, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt.

Geopolitische Verschiebungen beeinflussen ebenfalls den Silbermarkt. In China wird Silber zu höheren Preisen gehandelt als in westlichen Märkten, was auf eine Verlagerung der physischen Bestände hindeutet. Diese Dynamik könnte zu einem Short Squeeze führen, wenn westliche Investoren vermehrt physische Auslieferungen verlangen.

Schließlich könnte die geringe Marktbreite von Silber bei einem Einstieg großer Investoren zu überproportionalen Preisbewegungen führen. Der iShares Silver Trust verzeichnete zuletzt Kapitalabflüsse, was darauf hindeutet, dass viele Großinvestoren noch nicht investiert sind. Sollte sich dies ändern, könnte der Markt eine deutliche Aufwertung erfahren.

In einem Umfeld steigender Anleihenrenditen und eines schwächelnden Dollars verliert die klassische Staatsanleihe an Attraktivität. Bargeld ist in Zeiten der Inflation ebenfalls keine Option. Daher rücken Gold und Silber als sichere Häfen in den Fokus, wobei Silber zusätzlich durch seine industrielle Nachfrage punktet.

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