Milliardeneinsparungen durch neue Stromkostenregelung

BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bundesnetzagentur plant eine umfassende Reform der Stromkosten, die sowohl Unternehmen als auch Verbraucher erheblich entlasten könnte.

Die Bundesnetzagentur hat eine bedeutende Reform der Stromkosten angekündigt, die darauf abzielt, die finanziellen Belastungen für Haushalte und Unternehmen zu reduzieren. Diese Maßnahme könnte zu Einsparungen in Milliardenhöhe führen, indem die Vergütung für die dezentrale Einspeisung von Strom schrittweise abgeschafft wird. Diese Vergütung, die ursprünglich eingeführt wurde, um die Kosten für den Stromtransport zu senken, indem lokal erzeugter Strom auch lokal verbraucht wird, hat sich als nicht mehr zeitgemäß erwiesen.

Die geplante Abschaffung der Vergütung für dezentrale Erzeugung betrifft vor allem konventionelle Erzeugungsanlagen, die an Verteilernetze angeschlossen sind. Solar- und Windanlagen sind von dieser Regelung ausgenommen. Die Bundesnetzagentur plant, die Vergütung in Viertelschritten ab 2026 abzubauen, sodass die Auszahlung bis Ende 2028 vollständig ausläuft. Dies soll den Netznutzern in den Jahren 2026 bis 2028 Einsparungen von insgesamt 1,5 Milliarden Euro ermöglichen.

Die Entscheidung, die Vergütung für dezentrale Erzeugung abzuschaffen, basiert auf der Erkenntnis, dass dezentral erzeugter Strom zunehmend über längere Strecken transportiert wird. Die sogenannten vermiedenen Netzentgelte, die von den Stromverbrauchern über die allgemeinen Netzentgelte getragen werden, belasten diese mit rund einer Milliarde Euro jährlich. Im bundesweiten Durchschnitt machen diese Entgelte etwa drei Prozent der Netzkosten aus.

Die geplante Reform der Stromkosten ist Teil eines umfassenderen Ansatzes zur Senkung der Energiekosten in Deutschland. Die künftige Regierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, die Gasspeicherumlage abzuschaffen, die Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß zu senken und die Netzentgelte spürbar zu reduzieren. Ziel ist es, dauerhaft niedrige und planbare Energiekosten zu gewährleisten, die international wettbewerbsfähig sind.

Wie viel Geld private Haushalte durch diese Maßnahmen sparen werden, hat das Vergleichsportal Verivox berechnet. Eine Senkung des Strompreises um fünf Cent pro kWh netto könnte eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh um 238 Euro brutto entlasten. Ein Paar-Haushalt mit einem Verbrauch von 2.800 kWh könnte mit einer Entlastung von 167 Euro rechnen, während ein Single-Haushalt (1.500 kWh) mit 89 Euro entlastet würde. Der durchschnittliche Strompreis für Haushalte würde um rund 17 Prozent sinken.

Die geplanten Änderungen bei den Stromkosten sind ein wichtiger Schritt, um die Energiekosten in Deutschland zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu stärken. Die Bundesnetzagentur gibt den Anlagenbetreibern durch die schrittweise Abschaffung der Vergütung Planungssicherheit und trägt gleichzeitig zur Entlastung der Verbraucher bei.

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