DENVER / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der CEO von MyPillow, Mike Lindell, steht erneut im Rampenlicht, diesmal jedoch nicht wegen seiner umstrittenen politischen Ansichten, sondern aufgrund eines rechtlichen Fauxpas, der die Verwendung von Künstlicher Intelligenz in der juristischen Praxis in Frage stellt.
Der Fall um Mike Lindell, den CEO von MyPillow, hat eine neue Wendung genommen. Lindell, der für seine Unterstützung von Donald Trumps unbegründeten Wahlbetrugsvorwürfen bekannt ist, sieht sich nun in einem Rechtsstreit mit einem ehemaligen Mitarbeiter von Dominion Voting Systems konfrontiert. Eric Coomer, der Kläger, wirft Lindell Verleumdung vor, da dieser öffentlich behauptet hatte, die Präsidentschaftswahl 2020 sei manipuliert worden.
Inmitten dieses ohnehin schon komplexen Falls hat sich die Situation weiter verkompliziert, als bekannt wurde, dass Lindells Anwalt, Christopher Kachouroff, ein Schriftsatz eingereicht hat, der mit Hilfe von generativer Künstlicher Intelligenz erstellt wurde. Dieser Schriftsatz enthielt fast 30 fehlerhafte Zitate, was die Glaubwürdigkeit der Verteidigung erheblich in Frage stellt.
Richterin Nina Wang vom US-Bezirksgericht versucht nun, die Hintergründe dieses Vorfalls zu klären. Sie hat Kachouroff und seine Kollegin Jennifer DeMaster aufgefordert, bis zum 5. Mai eine Erklärung abzugeben, wie es zu diesem gravierenden Fehler kommen konnte. Sollte diese Erklärung nicht zufriedenstellend ausfallen, drohen den Anwälten disziplinarische Maßnahmen wegen Verletzung der beruflichen Sorgfaltspflichten.
Kachouroff hatte zunächst behauptet, die Fehler seien auf seine eigenen Unachtsamkeiten zurückzuführen. Später gestand er jedoch ein, dass der Schriftsatz von einem KI-gestützten Chatbot generiert wurde und er es versäumt hatte, die Zitate vor der Einreichung zu überprüfen. Diese Enthüllung wirft ein Schlaglicht auf die Risiken, die mit der Nutzung von KI in der juristischen Praxis verbunden sind, insbesondere wenn es um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit von Informationen geht.
Der Vorfall hat in der juristischen Gemeinschaft Besorgnis ausgelöst, da die Integrität von Gerichtsverfahren durch solche Fehler gefährdet werden könnte. Experten warnen davor, dass die unkritische Verwendung von KI-Tools ohne angemessene Überprüfung zu erheblichen rechtlichen Konsequenzen führen kann.
Dieser Fall könnte weitreichende Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie KI in der Rechtsbranche eingesetzt wird. Während KI das Potenzial hat, die Effizienz zu steigern und den Zugang zu Informationen zu erleichtern, zeigt dieser Vorfall, dass menschliche Aufsicht und Sorgfalt unerlässlich bleiben, um die Integrität des Rechtssystems zu wahren.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Kachouroff und DeMaster in der Lage sind, eine plausible Erklärung für ihr Vorgehen zu liefern, oder ob sie mit disziplinarischen Maßnahmen rechnen müssen. Unabhängig vom Ausgang wird dieser Fall sicherlich als Warnung für die gesamte Branche dienen, die Nutzung von KI mit Bedacht und Verantwortung zu gestalten.
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