MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Deutschland beleuchtet die emotionale Wahrnehmung gewalttätiger Straftäter und zeigt, dass diese häufiger dazu neigen, mehrdeutige Gesichtsausdrücke als wütend zu interpretieren.

In einer kürzlich durchgeführten Studie in Deutschland wurde untersucht, wie gewalttätige Straftäter emotionale Gesichtsausdrücke wahrnehmen. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Personen, insbesondere solche mit ausgeprägter Aggression, dazu neigen, mehrdeutige Gesichtsausdrücke als wütend zu interpretieren. Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf die kognitiven Prozesse, die mit aggressivem Verhalten verbunden sind.

Gewalttätige Straftäter sind oft durch hohe Impulsivität und Schwierigkeiten bei der emotionalen Regulation gekennzeichnet. Viele von ihnen haben in ihrer Vergangenheit traumatische Erlebnisse wie Missbrauch oder Vernachlässigung erfahren, was zu ihrem aggressiven Verhalten beitragen kann. Zudem ist der Missbrauch von Substanzen in dieser Gruppe weit verbreitet, was Hemmungen senken und Aggressionen verstärken kann.

Frühere Forschungen haben vermutet, dass gewalttätige Straftäter möglicherweise Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von Angst haben, sowohl in Bezug auf ihre eigene Erfahrung als auch in der Wahrnehmung bei anderen. Um diese Hypothese zu überprüfen, führten Timo Stein und seine Kollegen vier Experimente durch, die die kognitive Verarbeitung von ängstlichen und wütenden Gesichtsausdrücken untersuchten.

Die Studie umfasste 65 männliche gewalttätige Straftäter und 60 altersgleiche Kontrollpersonen. Die Straftäter, die alle wegen Gewaltverbrechen verurteilt wurden, wurden aus deutschen Justizvollzugsanstalten rekrutiert. Unter ihnen hatten 21 Personen ausreichend hohe Werte in einer Psychopathie-Bewertung, um als psychopathisch eingestuft zu werden.

Die Teilnehmer absolvierten vier kognitive Aufgaben, darunter visuelle Suchaufgaben und eine Ambivalenzaufgabe. In der Ambivalenzaufgabe mussten die Teilnehmer den vorherrschenden emotionalen Ausdruck in stark mehrdeutigen Gesichtern identifizieren. Die Ergebnisse zeigten, dass gewalttätige Straftäter signifikant häufiger als die Kontrollgruppe dazu neigten, diese Gesichter als wütend zu kategorisieren.

Die Studie fand keine Hinweise darauf, dass gewalttätige Straftäter Angst anders kognitiv verarbeiten als gesunde Individuen. Dennoch zeigt sich eine kognitive Verzerrung in Richtung Wut, die mit Aggression in Verbindung steht. Diese Ergebnisse stellen die Ansicht in Frage, dass Psychopathie aus einer veränderten Emotionsverarbeitung resultiert, und unterstützen die Idee, dass eine feindselige Attributionsverzerrung aggressivem Verhalten zugrunde liegen könnte.

Diese Forschung trägt zum wissenschaftlichen Verständnis der visuellen Wahrnehmung und Verarbeitungsspezifika gewalttätiger Straftäter bei. Es ist jedoch zu beachten, dass die Studie an einer sehr kleinen Gruppe männlicher Straftäter durchgeführt wurde, sodass die Ergebnisse bei weiblichen Straftätern möglicherweise anders ausfallen könnten.

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Studie zeigt kognitive Verzerrung bei gewalttätigen Straftätern
Studie zeigt kognitive Verzerrung bei gewalttätigen Straftätern (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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