GAZA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im militärischen Kontext hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Besonders Israel hat in jüngster Zeit durch den Einsatz von KI-Technologien im Gazastreifen für Aufsehen gesorgt. Diese Technologien wurden entwickelt, um gezielt Hamas-Führer zu identifizieren und Geiseln in den komplexen Tunnelsystemen der Region aufzuspüren.
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im militärischen Bereich ist nicht neu, doch Israel hat mit seiner jüngsten Anwendung im Gazastreifen neue Maßstäbe gesetzt. Die Zusammenarbeit zwischen eingezogenen Soldaten und Reservisten, die in führenden Technologieunternehmen arbeiten, hat zur Entwicklung innovativer KI-Programme geführt. Diese Programme umfassen unter anderem einen Chatbot, der in verschiedenen arabischen Dialekten trainiert wurde, um die öffentliche Meinung zu erfassen, sowie ein Audio-Analyse-Tool, das Ziele anhand von Geräuschen wie Explosionen und Luftangriffen identifiziert.
Ein weiteres bemerkenswertes KI-Tool ist ein Gesichtserkennungssystem, das in der Lage ist, versteckte oder verletzte Gesichter mit realen Identitäten abzugleichen. Diese Technologien haben der israelischen Armee geholfen, Geiseln zu finden und bestimmte Aufgaben zu beschleunigen. Dennoch gibt es auch Bedenken hinsichtlich der ethischen Implikationen dieser Technologien, da sie zu erhöhter Überwachung, zivilen Opfern und ungerechtfertigten Verhaftungen führen können.
Die israelische Armee hat sich verpflichtet, diese Technologien gesetzeskonform und verantwortungsbewusst einzusetzen. Nach dem Ausbruch des Gaza-Krieges am 7. Oktober 2023 wurden die KI-Tools schnell für den Einsatz freigegeben. Diese Freigabe erfolgte, nachdem tausende Hamas-Terroristen den Süden Israels angegriffen hatten, wobei etwa 1.200 Menschen getötet und 251 als Geiseln genommen wurden.
Einige der eingesetzten KI-Technologien wurden in einem Innovationszentrum der Militäreinheit 8200 entwickelt, das als „The Studio“ bekannt ist. Dieses Zentrum verbindet eingezogene Soldaten mit Reservisten, die bei Unternehmen wie Meta, Google und Microsoft arbeiten. Diese Reservisten brachten ihr Know-how und den Zugang zu Schlüsseltechnologien mit, die im Militär nicht verfügbar waren.
Ein besonders umstrittenes KI-Tool war ein Audio-Analyse-Programm, das half, den Aufenthaltsort des Hamas-Kommandeurs Ibrahim Biari zu bestimmen. Trotz interner Warnungen, dass mehrere Wohngebäude getroffen werden müssten, um Biari zu eliminieren, wurde ein Angriff auf das Gebiet genehmigt. Dieser Angriff, der Dutzende von Menschen tötete, wird derzeit vom Militär untersucht.
Die KI-gestützten Technologien haben auch dazu beigetragen, temporäre Kontrollpunkte zwischen dem Norden und Süden des Gazastreifens zu errichten, die mit hochauflösenden Sicherheitskameras ausgestattet sind. Diese Kameras senden Bilder an ein KI-Gesichtserkennungssystem, das jedoch manchmal Schwierigkeiten hatte, verdeckte Gesichter korrekt zu identifizieren, was zu falschen Festnahmen führte.
Die Entwicklung dieser KI-Tools zeigt, wie tiefgreifend die Integration von Künstlicher Intelligenz in militärische Operationen bereits ist. Während die technologischen Fortschritte beeindruckend sind, bleibt die Frage nach den ethischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, unter denen solche Technologien eingesetzt werden sollten, weiterhin offen.
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