BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer neuen Studie, die das beliebte Videospiel Minecraft nutzt, haben Forscher herausgefunden, dass die Fähigkeit, zwischen individuellem und sozialem Lernen flexibel zu wechseln, entscheidend für den Erfolg ist.
Die Fähigkeit des Menschen, sozial zu lernen, ist ein entscheidendes Merkmal unserer Spezies. Doch bisherige Studien haben sich meist auf stark vereinfachte Aufgaben konzentriert, die wenig mit realen sozialen Lernumgebungen zu tun haben. Eine neue Untersuchung, die in der renommierten Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, schließt diese Lücke, indem sie das Videospiel Minecraft als Testumgebung nutzt. Die Forscher fanden heraus, dass die erfolgreichsten Teilnehmer diejenigen waren, die dynamisch zwischen individueller Erkundung und sozialem Lernen balancierten.
In der Studie kontrollierten die Teilnehmer Avatare, die in Minecraft-Blöcke zerstörten, um Ressourcen zu finden. Wenn eine Ressource entdeckt wurde, erschien ein blauer Spritzer, der für andere Spieler sichtbar war und potenziell nützliche soziale Informationen über den Standort weiterer Ressourcen liefern konnte. Die Spieler mussten entscheiden, ob sie alleine erkunden oder den Hinweisen anderer folgen sollten, um ihre Belohnungen zu maximieren.
Besonders in sogenannten “patchy” Umgebungen, in denen Ressourcen gebündelt sind, erwies sich das soziale Lernen als wertvoll. In “random” Umgebungen hingegen, wo Ressourcen zufällig verteilt sind, hatte das soziale Lernen keinen Nutzen. Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass Anpassungsfähigkeit, also das flexible Wechseln zwischen sozialen und individuellen Lernstrategien, entscheidend für den Erfolg ist.
Die Forscher nutzten visuelle Feldverfolgung und computergestützte Modellierung, um die Entscheidungen der Spieler präzise vorherzusagen. Diese Methoden erlaubten es, die Interaktion zwischen individuellem und sozialem Lernen in realistischen Umgebungen besser zu verstehen. Die Studie zeigt, dass Menschen nicht nur passive Nachahmer oder sture Einzelgänger sind, sondern ihre Strategien dynamisch anpassen.
Diese Forschungsergebnisse haben weitreichende Implikationen für die Gestaltung von Bildungssystemen und sozialen Informationssystemen. Sie eröffnen neue Wege, um adaptive Lernprozesse in sozialen Kontexten besser zu fördern. Die Erkenntnisse könnten auch dazu beitragen, Systeme zu entwickeln, die die Verbreitung von Informationen in Gruppen optimieren und Innovationen fördern.
Insgesamt schließt die Studie eine langjährige Forschungslücke und zeigt, dass die Fähigkeit zur Anpassung, anstatt starrer Strategien, die menschliche Intelligenz antreibt. Diese Erkenntnisse könnten nicht nur die Art und Weise, wie wir Lernen und Informationsverbreitung in sozialen Gruppen verstehen, revolutionieren, sondern auch praktische Anwendungen in der Entwicklung von Lernumgebungen und Informationssystemen finden.
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