MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Zeit, in der wiederverwendbare Raketen den Zugang zum Weltraum revolutionieren, stellt sich die Frage, warum die NASA immer noch mehr für den Start von Missionen bezahlt als vor 30 Jahren.
Die Einführung wiederverwendbarer Raketen hat die Raumfahrtindustrie grundlegend verändert. Unternehmen wie SpaceX haben es geschafft, die Kosten für den Start von Raketen signifikant zu senken, indem sie die erste Stufe der Raketen und die Nutzlastverkleidungen wiederverwenden. Trotz dieser technologischen Fortschritte zahlt die NASA jedoch mehr für ihre Missionen als in den 1990er Jahren. Eine Studie, die bald in der wissenschaftlichen Zeitschrift Acta Astronautica veröffentlicht wird, zeigt, dass die Preise für NASA-Starts inflationsbereinigt seit 1996 jährlich um durchschnittlich 2,82 Prozent gestiegen sind.
Ein wesentlicher Grund für die steigenden Kosten ist die hohe Nachfrage nach Startkapazitäten. SpaceX, das mittlerweile mehr Missionen für die NASA durchführt als jedes andere Unternehmen, hat einen vollen Startkalender. Neben den NASA-Missionen starten auch militärische Missionen und kommerzielle Satelliten, was den Wettbewerb um Startplätze verschärft. Die US-Militärs sind dabei, SpaceX als ihren führenden Startanbieter zu etablieren, was die Verfügbarkeit für andere Kunden weiter einschränkt.
Obwohl SpaceX die Kosten für einen Falcon 9-Start intern auf unter 20 Millionen US-Dollar gesenkt hat, verkauft das Unternehmen diese Starts zu einem deutlich höheren Preis. Der Listenpreis für einen Falcon 9-Start ist von 62 Millionen US-Dollar auf 70 Millionen US-Dollar gestiegen. Diese Preiserhöhung wird teilweise mit der Inflation begründet, zeigt aber auch, dass SpaceX in einer starken Verhandlungsposition ist.
Die NASA zahlt für ihre Starts mehr als kommerzielle Kunden, um Priorität im Startplan zu erhalten und um sicherzustellen, dass ihre spezifischen Anforderungen erfüllt werden. Dazu gehören strenge Sauberkeitsanforderungen für die Nutzlasten und spezielle Orbit-Anforderungen, die oft nicht mit kostengünstigen Mitfahrgelegenheiten kompatibel sind. Diese zusätzlichen Anforderungen tragen ebenfalls zu den höheren Kosten bei.
Ein Vergleich der Startkosten zeigt, dass die Preise für NASA-Missionen in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen sind. Während eine Delta II-Rakete in den späten 1990er Jahren etwa 86 Millionen US-Dollar kostete, stiegen die Preise für Atlas V-Raketen in den 2010er Jahren auf über 200 Millionen US-Dollar. Die Einführung der Falcon 9-Rakete hat zwar zu einer gewissen Kostensenkung geführt, aber die Preise sind immer noch höher als vor 20 Jahren.
Die Zukunft könnte jedoch eine weitere Veränderung bringen. Mit der Einführung neuer Raketen wie der Vulcan von United Launch Alliance und der New Glenn von Blue Origin könnte der Wettbewerb wieder zunehmen. Diese neuen Raketen müssen jedoch erst ihre Zuverlässigkeit unter Beweis stellen, und ihre Preise sind noch unklar. Die NASA hofft, dass die nächste Generation von Trägerraketen, wie SpaceX’s Starship, zu einem weiteren Preissturz führen könnte.
Insgesamt zeigt die aktuelle Situation, dass trotz technologischer Fortschritte und der Einführung wiederverwendbarer Raketen die Kosten für den Zugang zum Weltraum nicht so stark gesunken sind, wie es ursprünglich erwartet wurde. Die NASA muss weiterhin strategisch planen, um ihre Missionen effizient und kostengünstig durchzuführen.
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