DÜSSELDORF / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der US-Chemiekonzern Dow Chemical steht vor einer schwierigen Entscheidung: Die Zukunft seiner zentralen Produktionsanlagen in Ostdeutschland ist ungewiss. Angesichts hoher Energiepreise und Überkapazitäten erwägt das Unternehmen die Schließung wichtiger Anlagen.
Dow Chemical, der größte Chemiekonzern der USA, steht vor einer bedeutenden Entscheidung, die die Zukunft seiner Produktionsanlagen in Deutschland betrifft. Insbesondere die zentrale Großanlage in Sachsen, die als Herzstück des Dow-Verbunds in Ostdeutschland gilt, könnte von einer Schließung betroffen sein. Diese Anlage, ein sogenannter Cracker, ist entscheidend für die Umwandlung von Rohbenzin in Vorprodukte für Kunststoffe und andere Chemikalien. Die Schließung dieser Anlage könnte weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Region haben.
Die Entscheidung von Dow Chemical, die Zukunft dieser Anlagen zu überdenken, ist nicht aus der Luft gegriffen. Der Konzern sieht sich mit hohen Energiepreisen und Überkapazitäten konfrontiert, die einen profitablen Betrieb erschweren. Diese Herausforderungen sind nicht nur auf Dow beschränkt, sondern betreffen die gesamte Chemiebranche in Europa. Die Situation wird durch billige Importe aus China weiter verschärft, die den Markt überschwemmen und den Druck auf lokale Produzenten erhöhen.
Die Region um Schkopau, Leuna und Böhlen ist ein bedeutendes Chemiezentrum in Ostdeutschland, das Dow Chemical seit der Übernahme der ehemaligen DDR-Chemiekombinate im Jahr 1995 modernisiert hat. Hier beschäftigt der Konzern rund 3600 Mitarbeiter, deren Zukunft nun ungewiss ist. Neben dem Cracker in Böhlen stehen auch die Chloralkali- und Vinylanlagen in Schkopau auf dem Prüfstand. Eine vorübergehende Stilllegung oder gar Schließung dieser Anlagen könnte weitreichende Folgen für die lokale Wirtschaft haben.
Die Herausforderungen, vor denen Dow Chemical steht, sind symptomatisch für die gesamte Branche. Chemische Basisanlagen sind energieintensiv und werden in Deutschland hauptsächlich mit Erdgas betrieben, dessen Preis in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Die anhaltende Konjunkturschwäche in Europa hat zudem zu einer hohen Überkapazität in der Grundchemie geführt. Diese Faktoren zwingen Unternehmen wie Dow dazu, ihre Produktionsstrategien zu überdenken und Sparprogramme zu verschärfen.
Dow Chemical plant, bis Mitte 2025 über die Zukunft der betroffenen Anlagen zu entscheiden. Der Konzern prüft derzeit, ob die Produktion in Ostdeutschland durch Basischemie aus anderen Standorten aufrechterhalten werden kann. Diese Überlegungen sind Teil eines umfassenden Sparprogramms, das auch durch regulatorische Unsicherheiten in der EU beeinflusst wird. Die Chemikalienpolitik der EU-Kommission wird von vielen Unternehmen als belastend empfunden und trägt zur Unsicherheit in der Branche bei.
Die möglichen Schließungen bei Dow Chemical sind Teil eines größeren Trends in der europäischen Chemieindustrie. Auch andere Unternehmen, wie der französische Ölkonzern Total, haben bereits ähnliche Schritte angekündigt. Die Branche steht vor der Herausforderung, sich an veränderte Marktbedingungen anzupassen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, wie sich die Chemieindustrie in Europa weiterentwickelt.
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