MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Haustiere sind für viele Menschen eine Quelle der Freude und des Trostes. Doch nicht immer sind die Beziehungen zwischen Mensch und Tier nur positiv. Eine neue Studie zeigt, dass die Art der Bindung zu Haustieren erheblichen Einfluss auf das psychische Wohlbefinden haben kann.

Haustiere gelten oft als treue Begleiter, die bedingungslose Liebe und Sicherheit bieten. Doch nicht jede Mensch-Tier-Beziehung ist vorteilhaft. Eine kürzlich durchgeführte Studie legt nahe, dass bestimmte Bindungen zu Haustieren eher Stress und Angst auslösen können, anstatt Erleichterung zu bringen. Diese Erkenntnisse basieren auf der langjährigen Erforschung der Bindungstheorie, die erklärt, wie Menschen emotionale Verbindungen eingehen und Trennungen bewältigen.

Menschen mit sicherer Bindung fühlen sich in Beziehungen geborgen, während jene mit Bindungsangst oft Nähe suchen, aber gleichzeitig Angst vor Zurückweisung oder Verlust haben. Ähnlich wie in zwischenmenschlichen Beziehungen entwickeln Menschen auch Bindungen zu ihren Haustieren. Einige finden Trost und sehen ihr Haustier als verlässliche Quelle der Gesellschaft, während andere eine ängstliche Bindung erleben, die durch übermäßige Sorgen und das Bedürfnis nach Bestätigung geprägt ist.

In einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung fand ein Forscherteam heraus, dass Bindungsangst stark mit Depressionssymptomen bei Tierhaltern korreliert. Dies deutet darauf hin, dass das Wohlbefinden nicht nur von der bloßen Anwesenheit eines Haustiers abhängt, sondern von der Qualität der Bindung. Eine starke Bindung ist nicht immer gleichbedeutend mit einer gesunden Beziehung. Die Studie untersuchte, ob die Art der Bindung zu Haustieren messbare Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden hat.

Über 1.000 Tierhalter in den USA wurden zu ihrer Nähe zu ihren Haustieren befragt, wie oft sie Aktivitäten wie Spielen oder Kuscheln nachgingen und ob sie sich in der Beziehung sicher oder ängstlich fühlten. Die Ergebnisse zeigten ein klares Muster: Eine höhere Bindungsangst war der stärkste Prädiktor für Depressionssymptome. Menschen, die sich übermäßig von ihren Haustieren abhängig fühlten oder ständig darüber nachdachten, ob ihr Haustier sie „liebt“, erlebten häufiger depressive Symptome.

Interessanterweise war das bloße emotionale Nähegefühl zu einem Haustier nicht ausreichend, um eine bessere psychische Gesundheit vorherzusagen. Während einige annehmen könnten, dass eine stärkere Bindung automatisch zu einem besseren Wohlbefinden führt, legen die Ergebnisse nahe, dass die Qualität der Bindung wichtiger ist als deren Intensität. Menschen mit sicheren Haustierbeziehungen berichteten von besserem Wohlbefinden, während diejenigen mit höherer Bindungsangst mehr Stress erlebten.

Die Studie fand auch heraus, dass häufige Interaktionen mit Haustieren zwar mit stärkeren und sichereren Bindungen verbunden waren, die Häufigkeit der Interaktion jedoch keine signifikanten Auswirkungen auf die psychische Gesundheit hatte. Dies unterstreicht die Bedeutung emotionaler Sicherheit in der Beziehung, anstatt nur auf die Häufigkeit der Interaktion zu achten.

Interessanterweise berichteten Menschen, die sowohl eine Katze als auch einen Hund besaßen, von mehr Depressionssymptomen als diejenigen mit nur einer Tierart. Während die Studie die Ursache nicht bestimmte, könnte eine mögliche Erklärung sein, dass die Pflege mehrerer Haustiere zusätzlichen Stress oder eine erhöhte Belastung durch die Betreuung mit sich bringt.

Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass Haustierhaltung keine universelle Lösung für psychische Gesundheit ist. Die Art der Bindung zu Haustieren – ob emotional sicher oder von Angst geprägt – kann ebenso wichtig sein wie der Besitz eines Haustiers selbst, um das Wohlbefinden zu beeinflussen. Die Forschung wirft auch wichtige Fragen zur Rolle von emotionalen Unterstützungstieren und tiergestützten Interventionen auf. Wenn Haustierhaltung in die psychische Gesundheitsversorgung integriert werden soll, reicht es möglicherweise nicht aus, einfach nur die Gesellschaft von Haustieren zu fördern. Stattdessen könnte die Qualität der Mensch-Tier-Bindung ein entscheidender Faktor dafür sein, ob Haustiere Trost spenden oder emotionalen Stress verursachen.

Diese Studie legt nicht nahe, dass Menschen aufhören sollten, emotionale Unterstützung von Haustieren zu suchen. Vielmehr hebt sie hervor, wie die Art der Bindung zu Haustieren das Wohlbefinden auf eine Weise beeinflussen kann, die den Menschen nicht immer bewusst ist. Für diejenigen, die auf ihre Haustiere als emotionale Unterstützung angewiesen sind, kann das Erkennen dieser Muster helfen, eine Bindung zu fördern, die beruhigend statt stressig wirkt. Haustiere können tiefen Trost spenden, aber die Pflege bringt auch Herausforderungen mit sich. Das Nachdenken über die Freuden und Verantwortlichkeiten der Haustierhaltung kann helfen, die Mensch-Tier-Bindung zu stärken und das Wohlbefinden von Haustieren und Besitzern zu unterstützen.

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Psychologische Auswirkungen von Haustierbindungen: Wenn Nähe zur Belastung wird
Psychologische Auswirkungen von Haustierbindungen: Wenn Nähe zur Belastung wird (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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