WIESBADEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Abhängigkeit Deutschlands von China bei der Einfuhr seltener Erden ist ein Thema von wachsender Bedeutung, insbesondere im Kontext der europäischen Handelsbeziehungen und der globalen geopolitischen Spannungen.
Die strategische Bedeutung seltener Erden für die moderne Technologie kann kaum überschätzt werden. Diese Materialien sind essenziell für die Herstellung von Elektronik, erneuerbaren Energien und militärischen Anwendungen. Deutschland, als eine der führenden Industrienationen Europas, ist besonders stark von Importen aus China abhängig, wenn es um diese kritischen Rohstoffe geht. Im Jahr 2023 importierte Deutschland 3.400 Tonnen seltener Erden aus China, was 65,5 Prozent der gesamten Importe ausmachte. Diese Abhängigkeit ist nicht nur eine wirtschaftliche Herausforderung, sondern auch ein geopolitisches Risiko.
China hat sich in den letzten Jahrzehnten als dominierender Akteur auf dem Markt für seltene Erden etabliert. Die Volksrepublik kontrolliert nicht nur einen Großteil der weltweiten Produktion, sondern nutzt diese Position auch als strategisches Druckmittel in internationalen Handelskonflikten. Dies wurde besonders deutlich im Handelsstreit mit den USA, wo China die Lieferungen seltener Erden als Verhandlungsmasse einsetzte. Für Deutschland und die EU ist dies ein alarmierendes Signal, das die Notwendigkeit einer Diversifizierung der Lieferketten unterstreicht.
Im Vergleich zu anderen EU-Ländern ist Deutschlands Abhängigkeit von China besonders hoch. Während die gesamte EU etwa 46 Prozent ihrer seltenen Erden aus China bezieht, liegt dieser Anteil in Deutschland bei über 65 Prozent. Andere wichtige Lieferländer sind Russland und Malaysia, wobei Russland aufgrund internationaler Sanktionen als unsicherer Partner gilt. Österreich und Estland spielen ebenfalls eine Rolle, da sie als Weiterverarbeitungszentren für seltene Erden fungieren, deren ursprüngliche Herkunft oft nicht nachvollziehbar ist.
Die technologische Entwicklung in Deutschland könnte durch diese Abhängigkeit erheblich beeinträchtigt werden. Seltene Erden wie Neodym, Praseodym und Samarium sind unverzichtbar für die Herstellung von Dauermagneten, die in Elektromotoren und Windkraftanlagen eingesetzt werden. Eine Unterbrechung der Lieferketten könnte daher weitreichende Auswirkungen auf die deutsche Industrie haben, insbesondere in den Bereichen Elektromobilität und erneuerbare Energien.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, sind Investitionen in die Erforschung alternativer Materialien und Technologien notwendig. Zudem könnte eine verstärkte Zusammenarbeit innerhalb der EU helfen, die Abhängigkeit von einzelnen Lieferländern zu reduzieren. Die Entwicklung von Recyclingtechnologien für seltene Erden könnte ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen.
Die Zukunft der deutschen Industrie hängt maßgeblich davon ab, wie effektiv sie ihre Rohstoffabhängigkeiten managen kann. Die Diversifizierung der Lieferketten und die Förderung von Innovationen im Bereich der Materialwissenschaften sind entscheidende Schritte, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und geopolitische Risiken zu minimieren.
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