Südkorea verstärkt seine Raumfahrtfähigkeiten mit neuem Spionagesatelliten

CAPE CANAVERAL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Südkorea hat erfolgreich seinen vierten Spionagesatelliten von einer US-amerikanischen Militärbasis aus gestartet, wie das südkoreanische Militär mitteilte.

Südkorea hat einen weiteren bedeutenden Schritt zur Stärkung seiner Raumfahrtfähigkeiten unternommen, indem es seinen vierten Spionagesatelliten erfolgreich von der US-amerikanischen Militärbasis Cape Canaveral in Florida aus gestartet hat. Dieser Schritt ist Teil der Bemühungen Seouls, seine Überwachungskapazitäten zu erweitern und sich gegen die zunehmenden militärischen Bedrohungen aus Nordkorea zu wappnen.

Der neue Satellit, ein synthetischer Apertur-Radar (SAR) Satellit, nutzt Mikrowellensignale, um detaillierte Radarabbilder der Erde zu erstellen. Im Gegensatz zu optischen Satelliten, die auf Sonnenlicht angewiesen sind, kann der SAR-Satellit auch bei Nacht und unter widrigen Wetterbedingungen arbeiten, was ihn zu einem wertvollen Werkzeug für die militärische Aufklärung macht.

Dieser Start ist der vierte von insgesamt fünf geplanten Satelliten, die Südkorea in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit SpaceX, dem Unternehmen des bekannten Unternehmers Elon Musk, in den Orbit bringen will. Sobald alle fünf Satelliten in Betrieb sind, wird Südkorea in der Lage sein, alle zwei Stunden wichtige nordkoreanische Standorte zu überwachen, was eine erhebliche Verbesserung der Überwachungsfähigkeiten des Landes darstellt.

Die südkoreanische Regierung verfolgt mit dieser Satellitenreihe eine Strategie der Abschreckung und Verteidigung. Die Satelliten sollen es ermöglichen, präventive Schläge gegen nordkoreanische Militäranlagen zu planen, falls Anzeichen für einen bevorstehenden Angriff vorliegen. Diese Strategie wird durch das Korea Air and Missile Defense System und den Korea Massive Punishment and Retaliation Plan ergänzt, die darauf abzielen, Angriffe aus dem Norden abzuwehren und zu vergelten.

Die Spannungen zwischen den beiden koreanischen Staaten haben sich in den letzten Jahren verschärft, insbesondere nachdem Nordkorea im November 2023 erfolgreich einen eigenen Spionagesatelliten gestartet hat. Dieser Satellit soll detaillierte Bilder von sensiblen US-amerikanischen Einrichtungen wie dem Pentagon und dem Weißen Haus aufgenommen haben, was von den Vereinten Nationen scharf verurteilt wurde.

Seok Jong-geon, Leiter der Startmanagementeinheit der südkoreanischen Agentur für Verteidigungsentwicklung, betonte die Notwendigkeit, die Raumfahrtfähigkeiten des Landes weiter auszubauen. Er kündigte an, dass Südkorea in Zukunft verstärkt auf eigene Technologien und Startplätze setzen werde, um seine Unabhängigkeit in der Raumfahrt zu erhöhen.

Der fünfte und letzte Satellit dieser Serie soll noch vor Jahresende von den USA aus gestartet werden. Diese Entwicklungen unterstreichen die Entschlossenheit Südkoreas, seine Verteidigungsfähigkeiten zu stärken und sich gegen die Bedrohungen aus dem Norden zu wappnen.

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