Trumps Druck auf die US-Notenbank erschüttert die Börse

NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Äußerungen von Donald Trump gegen den Chef der US-Notenbank Jerome Powell haben die Finanzmärkte in Aufruhr versetzt. Trumps Forderung nach einer Zinssenkung, um die wirtschaftlichen Folgen seiner Zollpolitik abzufedern, stößt auf Widerstand bei Powell und sorgt für Unsicherheit unter den Anlegern.

Die Wall Street erlebt derzeit ein Wechselbad der Gefühle, ausgelöst durch die anhaltenden Spannungen zwischen dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und dem Chef der Federal Reserve, Jerome Powell. Trump hat erneut eine Zinssenkung gefordert, um die negativen Auswirkungen seiner aggressiven Zollpolitik auf die US-Wirtschaft abzumildern. Er bezeichnete Powell abfällig als „Mr. Zu Spät“ und einen „großen Loser“, was die Nervosität unter den Anlegern weiter anheizte.

Powell hingegen bleibt bei seiner Linie, die Zinsen aufgrund der Inflationsrisiken nicht zu senken. Ökonomen warnen, dass der Handelskonflikt das Wirtschaftswachstum verlangsamen oder sogar eine Rezession auslösen könnte. Eine Zinssenkung könnte zwar kurzfristig die Wirtschaft stützen, jedoch auch die Inflation anheizen, wenn Unternehmen die gestiegenen Kosten durch Trumps Zölle an die Verbraucher weitergeben.

Die Unsicherheit über die Zukunft der Zinspolitik und die Möglichkeit, dass Trump versuchen könnte, Powell aus dem Amt zu drängen, haben die US-Aktienmärkte stark belastet. Der Dow Jones Industrial verlor 2,48 Prozent und schloss bei 38.170,41 Punkten. Auch der Nasdaq 100 und der S&P 500 verzeichneten deutliche Verluste.

Besonders betroffen von der Marktturbulenz sind die Aktien von Tesla, die um 5,8 Prozent fielen. Der Elektroautohersteller steht vor der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen, die einen Rückgang der Auslieferungen um 13 Prozent zeigen. Analysten wie Dan Ives von Wedbush Securities äußern sich besorgt über die Zukunft von Tesla und fordern, dass Elon Musk sich stärker auf das Unternehmen konzentrieren sollte.

Auch die Aktien von NVIDIA gerieten unter Druck, nachdem bekannt wurde, dass die US-Regierung den Verkauf bestimmter Chips nach China untersagt hat. Diese Chips sind entscheidend für den Betrieb von KI-Software, was die Wachstumschancen des Unternehmens beeinträchtigen könnte.

Im Gegensatz dazu konnte Netflix mit einem Kursgewinn von 1,5 Prozent überraschen. Der Streaming-Anbieter hatte mit seinen Quartalsergebnissen die Erwartungen der Anleger übertroffen und positive Aussichten für das laufende Jahr gegeben.

Die Entwicklungen an den Finanzmärkten zeigen, wie stark politische Entscheidungen und Unsicherheiten die Wirtschaft beeinflussen können. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Federal Reserve ihre Zinspolitik anpassen wird und wie die Märkte darauf reagieren.

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