SAN FRANCISCO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Computertomographie (CT) ist ein unverzichtbares Werkzeug in der modernen Medizin, das bei der Diagnose einer Vielzahl von Erkrankungen hilft. Doch eine aktuelle Studie der University of California, San Francisco, wirft ein neues Licht auf die potenziellen Risiken dieser Technologie.
CT-Scans sind aus der medizinischen Diagnostik nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen detaillierte Einblicke in den menschlichen Körper und unterstützen Ärzte bei der Diagnose komplexer Erkrankungen. Doch eine neue Studie der University of California, San Francisco, legt nahe, dass diese Technologie auch erhebliche Risiken birgt. Laut der Studie könnten CT-Scans für etwa 5% aller jährlichen Krebsdiagnosen in den USA verantwortlich sein.
Die Forscher um Dr. Rebecca Smith-Bindman analysierten Daten von 93 Millionen CT-Scans aus 61,5 Millionen Patienten im Jahr 2023. Dabei stellten sie fest, dass die Anzahl der CT-Scans seit 2007 um 35% gestiegen ist. Diese Zunahme wirft Fragen über die Notwendigkeit und den Nutzen vieler dieser Scans auf, insbesondere da einige als “low-value” eingestuft werden, also wenig zur Diagnose beitragen.
Ein zentrales Problem ist die Strahlenbelastung, die mit CT-Scans einhergeht. Diese ist nicht standardisiert, was bedeutet, dass die Strahlendosis je nach Einrichtung erheblich variieren kann. Eine hohe Strahlenbelastung kann das Risiko für die Entwicklung von Krebs erhöhen, insbesondere bei häufigen oder unnötigen Untersuchungen.
Die Studie betont die Notwendigkeit, den Einsatz von CT-Scans zu überdenken und Alternativen wie MRTs oder Ultraschall in Betracht zu ziehen, wenn diese ausreichend sind. Dr. Smith-Bindman empfiehlt Patienten, aktiv mit ihren Ärzten über die Notwendigkeit eines CT-Scans zu sprechen und nach der geringstmöglichen Strahlendosis zu fragen.
Die Ergebnisse der Studie haben in der medizinischen Gemeinschaft für Diskussionen gesorgt. Während einige Experten die Notwendigkeit einer sorgfältigeren Abwägung von Nutzen und Risiken betonen, weisen andere darauf hin, dass CT-Scans in vielen Fällen lebensrettend sein können. Die American College of Radiology hat darauf hingewiesen, dass die Studie auf statistischen Modellen basiert und keine direkten Patientenergebnisse widerspiegelt.
Dennoch bleibt die Frage, wie die medizinische Praxis auf diese Erkenntnisse reagieren sollte. Eine mögliche Lösung könnte in der Standardisierung der Strahlendosen und der Reduzierung unnötiger Scans liegen. Dies könnte nicht nur das Krebsrisiko senken, sondern auch die Gesundheitskosten reduzieren.
Insgesamt zeigt die Studie, dass CT-Scans, obwohl sie ein mächtiges diagnostisches Werkzeug sind, mit Vorsicht eingesetzt werden sollten. Die Balance zwischen den diagnostischen Vorteilen und den potenziellen Risiken erfordert eine sorgfältige Abwägung und eine informierte Entscheidung durch Patienten und Ärzte.
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