OSLO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass viele Männer die Bereitschaft anderer Männer unterschätzen, Hilfe bei Depressionen zu suchen. Diese Fehleinschätzung könnte dazu führen, dass sie selbst zögern, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat aufgedeckt, dass viele Männer die Bereitschaft anderer Männer unterschätzen, Hilfe bei Depressionen zu suchen. Diese Fehleinschätzung, bekannt als pluralistische Ignoranz, könnte dazu führen, dass Männer selbst zögern, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Trotz der Verfügbarkeit von psychologischen Diensten zögern viele Menschen, die unter Depressionen leiden, Hilfe zu suchen. Die Forscher Hege H. Bye und Kollegen untersuchten, ob diese Zurückhaltung auf falschen Annahmen über die Hilfe-Suchbereitschaft anderer zurückzuführen ist.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift Sex Roles veröffentlicht wurde, beleuchtet, wie Geschlechterstereotype die Wahrnehmung von Hilfe-Suchverhalten beeinflussen. Frühere Forschungen haben gezeigt, dass Menschen oft falsch einschätzen, wie andere psychische Erkrankungen wahrnehmen, und davon ausgehen, dass das Stigma weiter verbreitet ist, als es tatsächlich der Fall ist. Diese Fehlwahrnehmungen können das Verhalten beeinflussen und die Inanspruchnahme von Behandlungen behindern.
In zwei Experimenten mit norwegischen Erwachsenen untersuchten die Forscher, wie Geschlecht die Wahrnehmung von Hilfe-Suchverhalten beeinflusst. Im ersten Experiment wurden 2.042 Teilnehmer gebeten, sich in die Lage eines fiktiven Charakters zu versetzen, der Symptome einer Depression zeigt. Die Teilnehmer sollten einschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass sie selbst oder andere Männer und Frauen in einer ähnlichen Situation Hilfe suchen würden. Die Ergebnisse zeigten, dass Männer ihre eigene Bereitschaft, Hilfe zu suchen, unterschätzten und auch die Bereitschaft anderer Männer falsch einschätzten.
Im zweiten Experiment wurde untersucht, wie Männer und Frauen über die Offenlegung ihrer Hilfe-Suche denken. Die Ergebnisse zeigten, dass Männer weniger bereit waren als Frauen, Freunden oder Kollegen mitzuteilen, dass sie Hilfe gesucht hatten. Dies deutet darauf hin, dass Männer zu einer Umgebung beitragen, in der Informationen über männliches Hilfe-Suchverhalten verborgen bleiben, was die pluralistische Ignoranz weiter verstärken könnte.
Interessanterweise zeigten die Ergebnisse, dass sowohl Männer als auch Frauen der Meinung waren, dass es richtig sei, die Hilfe-Suche offenzulegen, was darauf hindeutet, dass die Zurückhaltung eher auf erwartetes Stigma oder Unbehagen zurückzuführen ist als auf die Überzeugung, dass Offenlegung falsch sei. Diese Diskrepanz zwischen persönlicher Überzeugung und tatsächlichem Verhalten könnte erklären, warum das Schweigen über männliches Hilfe-Suchverhalten bestehen bleibt.
Die Forscher betonen, dass die psychische Gesundheit der Teilnehmer nicht bewertet wurde, was sowohl das Hilfe-Suchverhalten als auch die Wahrnehmung des Verhaltens anderer beeinflussen könnte. Diese Erkenntnisse könnten wichtige Implikationen für die Gestaltung von Kampagnen zur Förderung der psychischen Gesundheit haben, indem sie das Bewusstsein für die tatsächliche Hilfe-Suchbereitschaft erhöhen und das Stigma verringern.
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