WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Diskussionen über mögliche US-Zölle auf die Pharmaindustrie haben Bedenken hinsichtlich der Versorgungssicherheit mit Medikamenten ausgelöst. Der CEO von Johnson & Johnson, Joaquin Duato, äußerte sich besorgt über die potenziellen Auswirkungen solcher Handelsmaßnahmen.
Die Ankündigung der US-Regierung, Zölle auf die Pharmaindustrie in Betracht zu ziehen, hat in der Branche für Aufsehen gesorgt. Obwohl die Pharmaindustrie bisher von den jüngst eingeführten Zöllen ausgenommen war, deutet die Regierung an, dass sie diese Maßnahme als Mittel zur Förderung der inländischen Produktion in Betracht zieht. Joaquin Duato, CEO von Johnson & Johnson, einem der weltweit führenden Pharma- und Medizintechnikunternehmen, warnte davor, dass Zölle die Lieferketten stören und zu Medikamentenengpässen führen könnten.
Derzeit sind Pharmazeutika aufgrund eines Ausnahmerechts im WTO-Handelsabkommen von 1994 zollfrei. Duato betonte, dass es einen guten Grund für diese Regelung gibt, da Zölle die Versorgungssicherheit gefährden könnten. Während medizinische Geräte, wie die von J&J hergestellten chirurgischen Roboter, bereits von den neuen US-Zöllen betroffen sind, plädiert Duato dafür, dass steuerliche Anreize eine effektivere Strategie zur Förderung der inländischen Produktion darstellen würden.
Im März kündigte Johnson & Johnson an, in den nächsten vier Jahren 55 Milliarden US-Dollar in neue Produktionsstätten in den USA zu investieren, was eine Steigerung von 25 Prozent im Vergleich zu den vorherigen vier Jahren darstellt. Diese Investition soll die Abhängigkeit von Importen verringern und die nationale Produktionskapazität stärken. Die US-Regierung hat zudem eine Untersuchung zu den nationalen Sicherheitsimplikationen der Abhängigkeit von Medikamentenimporten eingeleitet, die am 1. April begann und 21 Tage dauern soll.
Duato betonte die Notwendigkeit, dass Gesundheitsunternehmen mit der Regierung zusammenarbeiten, um Schwachstellen in der Lieferkette zu mindern. J&J’s Finanzchef Joe Wolk erklärte, dass das Unternehmen den Prozess der Regierung respektieren wolle. Die Pharmaindustrie hat sich bisher weitgehend zurückhaltend zu den Zöllen geäußert, in der Hoffnung, dass Verhandlungen hinter den Kulissen erfolgreich sein werden.
Michel Demaré, Vorsitzender von AstraZeneca, äußerte sich ebenfalls besorgt und warnte, dass Zölle Patienten und Gesundheitssysteme schaden und die Gesundheitsgerechtigkeit einschränken könnten. Trotz der Herausforderungen durch die Zölle auf medizinische Geräte konnte Johnson & Johnson seine Prognose für den bereinigten Gewinn pro Aktie für das Jahr beibehalten, obwohl das Unternehmen 400 Millionen US-Dollar an Kosten, hauptsächlich im Zusammenhang mit Zöllen, einkalkuliert hat.
Im ersten Quartal des Jahres erzielte J&J einen Umsatz von 21,9 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Analysten hatten einen Umsatz von 21,6 Milliarden US-Dollar erwartet. Diese Ergebnisse unterstreichen die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens in einem herausfordernden Handelsumfeld.
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