Harry-Brot stärkt Marktposition durch Übernahme von Glockenbrot

SCHENEFELD / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Übernahme der Glockenbrot-Großbäckerei durch Harry-Brot markiert einen bedeutenden Schritt in der Konsolidierung des deutschen Backwarenmarktes. Mit der Genehmigung des Bundeskartellamts festigt Harry-Brot seine Position als führender Anbieter und plant gleichzeitig eine strategische Expansion durch den Bau einer neuen Großbäckerei in Erlensee.

Die Übernahme der Glockenbrot-Großbäckerei durch Harry-Brot, die kürzlich vom Bundeskartellamt genehmigt wurde, ist ein bedeutender Schritt in der Konsolidierung des deutschen Backwarenmarktes. Harry-Brot, bereits ein führender Anbieter mit zehn Standorten und 5.000 Mitarbeitern, stärkt damit seine Marktposition erheblich. Diese strategische Entscheidung erfolgt in einem Umfeld, in dem die Rewe-Gruppe ihren Rückzug aus der Brot- und Backwarenproduktion angekündigt hat.

Die Entscheidung des Bundeskartellamts, die Übernahme zu genehmigen, basiert auf der Einschätzung, dass trotz der gestärkten Marktposition von Harry-Brot weiterhin genügend Wettbewerb im Segment der Selbstbedienungs-Brotwaren bestehen bleibt. Andreas Mundt, Präsident des Kartellamts, betonte, dass die Transaktion keine wettbewerblichen Bedenken auslöse, da leistungsstarke Konkurrenten weiterhin präsent seien.

Ein wesentlicher Aspekt der Übernahme ist die geplante Schließung der Produktionsstätte in Frankfurt am Main, die in den nächsten drei bis fünf Jahren erfolgen soll. Diese Entscheidung könnte etwa 500 Arbeitsplätze gefährden und hat bereits erheblichen Widerstand bei der Belegschaft hervorgerufen. Gleichzeitig plant Harry-Brot, ein Grundstück in Erlensee zu erwerben, um dort eine neue Großbäckerei zu errichten, was die Produktionskapazitäten erheblich erweitern soll.

Die Zusammenarbeit zwischen Harry-Brot und Rewe wird durch die Gründung zweier Gemeinschaftsunternehmen weiter intensiviert. Diese Unternehmen sollen als Grundstücksgesellschaften für die Standorte in Bergkirchen und Erlensee fungieren. Das Kartellamt hat auch diesen Plan gebilligt, der an einen langfristigen Liefer- und Kooperationsvertrag geknüpft ist, wobei die operative Kontrolle bei Harry-Brot verbleibt.

Die strategische Neuausrichtung von Harry-Brot und Rewe zeigt, wie sich der deutsche Backwarenmarkt in einem dynamischen Umfeld weiterentwickelt. Die Investition in Erlensee verspricht nicht nur eine Erweiterung der Produktionskapazitäten, sondern auch eine effizientere Belieferung von Rewe. Diese Entwicklungen könnten den Markt nachhaltig beeinflussen und neue Standards in der Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Einzelhändlern setzen.

Insgesamt zeigt die Übernahme von Glockenbrot durch Harry-Brot, wie Unternehmen in der Lebensmittelindustrie auf veränderte Marktbedingungen reagieren und ihre Strategien anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die enge Kooperation mit Rewe könnte als Modell für zukünftige Partnerschaften in der Branche dienen und die Art und Weise, wie Brot- und Backwaren in Deutschland produziert und vertrieben werden, nachhaltig verändern.

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