MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Videospiele sind heute die dominierende Form der Unterhaltung, doch manchmal überschreiten sie die Grenze zur Realität auf überraschende und beunruhigende Weise.

Videospiele haben sich zur größten Unterhaltungsform weltweit entwickelt, doch gelegentlich überschreiten sie die Grenze zur Realität auf überraschende und beunruhigende Weise. Christian Dines, ein Nachhaltigkeitsberater aus den USA, bemerkte, dass seine Hände zuckten, als hielte er noch einen Controller, obwohl das Spiel ausgeschaltet war. Diese Erfahrung, die als Game Transfer Phenomenon (GTP) bekannt ist, beschreibt eine Verschmelzung der physischen Welt mit der virtuellen Realität von Videospielen.

Das Phänomen wurde erstmals von Angelica Ortiz de Gortari, einer Psychologin an der Universität Bergen in Norwegen, beschrieben. Sie erlebte selbst, wie sie im Supermarkt Produkte durch das Visier eines Gewehrs betrachtete, als wäre sie in einem Spiel. Diese unfreiwillige Reaktion wirft ernsthafte Fragen über die Auswirkungen von Videospielen auf die Wahrnehmung auf.

GTP kann mit Ohrwürmern verglichen werden, bei denen man tagelang versucht, einen eingängigen Song aus dem Kopf zu bekommen. Doch bei GTP ist die Intensität höher, da das Spielen von Videospielen Gehirnareale aktiviert, die mit der Kontrolle von Impulsen verbunden sind. Studien von Ortiz de Gortari zeigen, dass GTP bei etwa der Hälfte der betroffenen Spieler zu Verwirrung und Dysfunktion führen kann.

Einige Spieler berichten von Gesundheitsbalken, die über den Köpfen ihrer Mitmenschen schweben, oder von Farben, die sich in der realen Welt verändern und denen eines kürzlich gespielten Spiels ähneln. Diese Effekte sind meist vorübergehend, können aber eine Vielzahl von spontanen oder unfreiwilligen Reaktionen hervorrufen.

Ortiz de Gortari hat GTP-Erfahrungen bei Spielern in Verbindung mit über 400 Spieletiteln dokumentiert. Ihre größte Studie, veröffentlicht im Jahr 2024, umfasste 623 chinesische Spieler und zeigte, dass zwischen 82 % und 96 % von ihnen GTP erlebt haben. Sie argumentiert, dass GTP häufiger wird, da Spiele immer realistischer und immersiver werden.

Ali Farha, ein Kommentator der Spieleindustrie, hat selbst GTP erlebt und schlägt vor, dass regelmäßige Pausen während langer Spielzeiten helfen könnten, das Phänomen zu mildern. Scott Jennings von Gaming Addicts Anonymous betont, dass GTP ein potenzieller Nebeneffekt des exzessiven Spielens ist, insbesondere bei Spielern mit einer hohen Spielzeit.

Die Ursachen für GTP sind noch nicht vollständig geklärt. Einige Studien deuten darauf hin, dass unterschiedliche Gehirnnetzwerke aktiviert werden, wenn man etwas in einer virtuellen Umgebung beobachtet. Ortiz de Gortari vermutet, dass GTP häufiger bei Spielern auftritt, die zu Tagträumen neigen oder ein geringes Arbeitsgedächtnis haben.

Es stellt sich die Frage, ob die Spieleindustrie GTP in irgendeiner Weise angehen sollte. Da viele Spiele von Kindern und Jugendlichen gespielt werden, fordert Ortiz de Gortari, dass Entwickler mehr Verantwortung übernehmen und die potenziellen Auswirkungen von GTP anerkennen.

Nick Ballou, ein Forscher für Videospiele und psychische Gesundheit an der Universität Oxford, warnt jedoch davor, die Gefahren von GTP zu überbetonen, da dies die moralische Panik um Videospiele anheizen könnte. Er arbeitet derzeit an einer umfassenden Analyse, um ein differenziertes Bild der Auswirkungen von Spielen zu liefern.

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Wenn Videospiele die Realität beeinflussen: Das Phänomen des Game Transfer
Wenn Videospiele die Realität beeinflussen: Das Phänomen des Game Transfer (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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