Steigende Preise für Kleidung und Schuhe durch neue US-Zölle

NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Einführung neuer Zölle auf Importe aus Asien könnte die Preise für Kleidung und Schuhe in den USA erheblich erhöhen. Dies betrifft insbesondere Familien, die ihre Kinder für das neue Schuljahr einkleiden möchten.

Die jüngsten Zölle, die von der US-Regierung auf Importe aus Asien erhoben werden, könnten die Preise für Kleidung und Schuhe in den USA erheblich in die Höhe treiben. Diese Maßnahme betrifft vor allem Familien, die ihre Kinder für das neue Schuljahr einkleiden möchten. Laut der American Apparel & Footwear Association werden etwa 97% der in den USA gekauften Kleidung und Schuhe importiert, hauptsächlich aus Asien.

Unternehmen wie Walmart, Gap Inc., Lululemon und Nike lassen den Großteil ihrer Kleidung in asiatischen Ländern produzieren. Diese Produktionszentren sind nun von den neuen Zöllen betroffen, die als Reaktion auf Handelsungleichgewichte eingeführt wurden. Für chinesische Waren bedeutet dies Zölle von mindestens 54%, während die Importsteuersätze für Vietnam und Kambodscha bei 46% bzw. 49% liegen.

Die Zusammenarbeit mit ausländischen Fabriken hat bisher dazu beigetragen, die Arbeitskosten für US-Unternehmen in der Modebranche niedrig zu halten. Doch weder die Unternehmen noch ihre ausländischen Lieferanten werden in der Lage sein, die neuen, hohen Kosten zu absorbieren. Auch Indien, Indonesien, Pakistan und Sri Lanka wurden mit hohen Zöllen belegt, was sie als sofortige Beschaffungsalternativen ausschließt.

Steve Lamar, Präsident und CEO der American Apparel & Footwear Association, warnt, dass diese Zölle letztlich die Verbraucher treffen werden. Die Footwear Distributors and Retailers of America schätzen, dass die Preise für Schuhe erheblich steigen könnten. So könnten Arbeitsschuhe aus China, die derzeit 77 US-Dollar kosten, auf 115 US-Dollar steigen, während Kunden für Laufschuhe aus Vietnam, die derzeit 155 US-Dollar kosten, künftig 220 US-Dollar zahlen müssten.

Die Zölle betreffen nicht nur fertige Modeprodukte, sondern auch viele der Materialien, die zur Herstellung von Schuhen und Kleidung verwendet werden. Dies hat US-Einzelhändler und Marken schockiert. Vor der ersten Amtszeit von Präsident Trump hatten US-Unternehmen begonnen, sich von China zu diversifizieren, um auf Handelskonflikte sowie Menschenrechts- und Umweltbedenken zu reagieren.

Einige Unternehmen wie Lululemon und Nike haben bereits ihre Produktionsstandorte diversifiziert, um die Abhängigkeit von China zu verringern. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, die amerikanische Bekleidungsindustrie wiederzubeleben, was teuer und zeitaufwendig wäre. Die USA verfügen nicht über die notwendigen Ressourcen und Arbeitskräfte, um die Produktion im Inland aufrechtzuerhalten.

Die erwarteten Preiserhöhungen bei Bekleidung folgen auf drei Jahrzehnte stabiler Preise. Die Verbraucher in den USA haben sich an stabile Preise gewöhnt, was die Empfindlichkeit gegenüber Preissteigerungen in der Bekleidungsbranche erhöht. Branchenexperten warnen, dass die Zölle letztlich als Verbrauchssteuer wirken könnten, die die Kluft zwischen den wohlhabendsten und den weniger wohlhabenden Amerikanern weiter vergrößert.

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