LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der dynamischen Welt der Kryptowährungen, in der Vermögen in Sekunden entstehen und vergehen, hat der Zusammenbruch von TerraUSD und LUNA im Mai 2022 für Aufsehen gesorgt. Eine neue Studie der Queen Mary University of London hat nun die Mechanismen hinter diesem dramatischen Ereignis aufgedeckt.
Die Kryptowährungsbranche ist bekannt für ihre Volatilität und die rasanten Veränderungen, die sie mit sich bringt. Doch der Zusammenbruch von TerraUSD und LUNA im Mai 2022 war selbst für diese Branche außergewöhnlich. Eine Studie der Queen Mary University of London hat nun enthüllt, wie eine koordinierte Aktion von nur fünf Tradern den Wert dieser Kryptowährungen innerhalb kürzester Zeit um 3,5 Milliarden US-Dollar reduzierte.
Die Forschung, die in den ACM Transactions on the Web veröffentlicht wurde, nutzte fortschrittliche Graph-Analysen, um die komplexen Interaktionen auf der Ethereum-Blockchain zu untersuchen, die zum Zusammenbruch führten. Diese Methode ermöglichte es den Forschern, die Marktdynamik im Zeitverlauf zu verfolgen und die orchestrierten Handelsaktivitäten zu identifizieren, die den Wert von TerraUSD destabilisierten.
Stablecoins wie TerraUSD sind normalerweise so konzipiert, dass sie an traditionelle Währungen wie den US-Dollar gekoppelt bleiben. Doch im Mai 2022 gerieten TerraUSD und sein Gegenstück LUNA in einen freien Fall. Dr. Richard Clegg, der die Studie leitete, erklärte gegenüber phys.org, dass die beobachteten Handelsmuster auf eine gezielte Destabilisierung hindeuten. An den entscheidenden Tagen kontrollierten nur fünf oder sechs Trader nahezu den gesamten Markt, was auf eine koordinierte Aktion schließen lässt.
Die Studie stellt nicht nur die Mechanismen des Zusammenbruchs dar, sondern präsentiert auch ein neues Werkzeug zur Analyse von Handelsverhalten. Entwickelt in Zusammenarbeit mit Pometry, einem Spin-off der Queen Mary University, nutzt die Software Graph-Netzwerk-Analysen, um Daten aus dem Kryptomarkt zu interpretieren. Die Implikationen dieser Technologie reichen weit über den Fall TerraUSD hinaus.
Dr. Clegg betont, dass Kryptowährungen oft als das wilde Westens der Finanzwelt angesehen werden, mit wenig Aufsicht und noch weniger Rechenschaftspflicht. Die Studie zeigt jedoch, dass durch den Einsatz rigoroser mathematischer Techniken die verborgenen Muster und Verhaltensweisen aufgedeckt werden können, die diese Märkte antreiben.
Für Regulierungsbehörden und Investoren markiert die Studie einen Wendepunkt. Sie enthüllt nicht nur die Mechanismen eines großen Krypto-Zusammenbruchs, sondern legt auch den Grundstein für zukünftige Schutzmaßnahmen. Wie Dr. Clegg es ausdrückt, geht es nicht nur darum, zu verstehen, was in der Vergangenheit schiefgelaufen ist, sondern darum, ein sichereres und transparenteres Finanzsystem für die Zukunft zu schaffen.
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