MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Zeit, in der der Fachkräftemangel viele Branchen vor Herausforderungen stellt, zeigt sich das Handwerk als ein Bereich, in dem Frauen zunehmend eine entscheidende Rolle spielen. Eine aktuelle Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln beleuchtet die wachsende Bedeutung von Frauen im Handwerk und deren Beitrag zur Sicherung von Fachkräften.
Die Rolle der Frauen im Handwerk hat sich in den letzten Jahren erheblich gewandelt. Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels wird ihr Beitrag immer wichtiger. Eine aktuelle Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zeigt, dass der Anteil der Meisterinnen im Handwerk von 13,3 Prozent im Jahr 2013 auf 17,1 Prozent gestiegen ist. Diese Entwicklung ist besonders bemerkenswert, da die Zahl der männlichen Meister im gleichen Zeitraum stabil geblieben ist.
Frauen ergreifen zunehmend Berufe in Bereichen, die von Fachkräftemangel betroffen sind. Der Anstieg um 18 Prozent bei Frauen in Mangelberufen steht im Gegensatz zu den stabilen Zahlen bei Männern in denselben Berufen. Diese Entwicklung unterstreicht die Bereitschaft und Fähigkeit von Frauen, in kritischen Bereichen des Handwerks Verantwortung zu übernehmen und Lücken zu schließen.
Besonders hervorzuheben ist der Zuwachs an Meisterinnen in der Medizin-, Orthopädie- und Rehatechnik. Diese Berufe sind besonders von Fachkräftemangel betroffen, und die steigende Zahl von Frauen, die sich in diesen Bereichen qualifizieren, zeigt eine gezielte Ausrichtung auf Berufe mit hoher Nachfrage.
Die Studie von Malin und Hickmann betont, dass Frauen einen wertvollen Beitrag zur Sicherung von Fachkräften in handwerklichen Berufen leisten. Trotz eines Rückgangs der Gesamtbeschäftigung im Handwerk um 2,7 Prozent seit 2013 bleibt die Zahl der Meister-Abschlüsse stabil, was auf die steigende Beteiligung von Frauen zurückzuführen ist.
Interessanterweise ist die Zahl der Frauen in nicht-mangelbetroffenen Handwerken seit 2013 um 14,6 Prozent zurückgegangen. Dies deutet darauf hin, dass Frauen gezielt Berufe wählen, in denen ihre Fähigkeiten besonders gefragt sind und sie einen bedeutenden Unterschied machen können.
Die zunehmende Präsenz von Frauen im Handwerk könnte langfristig auch die Wahrnehmung dieser Berufe verändern. Mit mehr Frauen in Führungspositionen und als Vorbilder könnte das Handwerk für zukünftige Generationen attraktiver werden, was wiederum helfen könnte, den Fachkräftemangel weiter zu lindern.
Insgesamt zeigt die Studie, dass Frauen im Handwerk nicht nur eine Lücke füllen, sondern auch neue Standards setzen und die Branche nachhaltig beeinflussen. Ihre wachsende Präsenz in Mangelberufen ist ein positives Signal für die Zukunft des Handwerks und ein Beispiel dafür, wie Geschlechtervielfalt zur Lösung von Branchenproblemen beitragen kann.
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