MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngste Masern-Epidemie, die im Januar 2025 in Westtexas begann, breitet sich weiter aus und hat bereits 400 bestätigte Fälle in Texas sowie über 50 in New Mexico und Oklahoma verursacht. Experten befürchten, dass die tatsächlichen Zahlen noch höher sind und warnen vor einem möglichen Wiederaufleben der Krankheit in den USA.
Masern sind eine der ansteckendsten Krankheiten weltweit. Eine infizierte Person kann neun von zehn ungeschützten Menschen in ihrer Umgebung anstecken. Trotz der hohen Wirksamkeit der zweifachen Impfung, die zu 97 % vor Masern schützt, gibt es immer noch erhebliche Risiken, insbesondere in Regionen mit niedrigen Impfraten.
Die Auswirkungen einer Maserninfektion sind oft schwerwiegender, als viele annehmen. Neben den akuten Symptomen wie Fieber und Hautausschlag kann das Virus die Lungen und das Immunsystem erheblich schädigen. Besonders besorgniserregend ist die Fähigkeit des Virus, das Gehirn zu infizieren und dort Entzündungen zu verursachen, die zu dauerhaften Schäden wie Blindheit oder Hörverlust führen können.
Ein weiteres alarmierendes Phänomen ist die sogenannte Immunamnesie. Nach einer Maserninfektion kann das Immunsystem seine Fähigkeit verlieren, sich an zuvor bekämpfte Erreger zu erinnern. Studien haben gezeigt, dass eine Maserninfektion zwischen 11 % und 75 % der Antikörper zerstören kann, was die Betroffenen anfälliger für andere Infektionen macht, gegen die sie zuvor immun waren.
Langfristig kann das Virus im Gehirn verbleiben und Jahre später eine tödliche Erkrankung namens subakute sklerosierende Panenzephalitis auslösen. Diese tritt bei etwa 1 von 25.000 Masernfällen auf, ist jedoch bei Babys, die vor ihrem ersten Lebensjahr infiziert werden, fünfmal häufiger.
Obwohl die Forschung zu Masern weiter voranschreitet, bleibt die Impfung der effektivste Schutz gegen die schweren Folgen der Krankheit. Wissenschaftler untersuchen derzeit Antikörpertherapien zur Behandlung schwerer Masernfälle, doch die Prävention durch Impfung bleibt der sicherste Weg, um die Ausbreitung und die damit verbundenen Risiken zu minimieren.
Die aktuelle Situation in den USA zeigt, wie wichtig es ist, die Impfraten hoch zu halten und die Bevölkerung über die Gefahren von Masern aufzuklären. Nur so kann verhindert werden, dass sich die Krankheit weiter ausbreitet und langfristige Schäden verursacht.
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