Regulierungsbedarf für Stablecoins in den USA: Experten fordern Klarheit vor Steuerreformen

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Regulierung von Kryptowährungen in den USA benötigt mehr Klarheit, insbesondere in Bezug auf Stablecoins und Bankbeziehungen, bevor Gesetzgeber Steuerreformen priorisieren können, so die Meinung von Branchenführern und Rechtsexperten.

In den Vereinigten Staaten herrscht derzeit ein erhöhter Bedarf an klaren Regulierungen für Kryptowährungen, insbesondere im Bereich der Stablecoins und deren Beziehung zu Banken. Branchenführer und Rechtsexperten betonen, dass diese Klarheit notwendig ist, bevor Steuerreformen in den Vordergrund rücken können. Mattan Erder, General Counsel des dezentralen Blockchain-Netzwerks Orbs, äußerte, dass Steuerfragen nicht unbedingt die Priorität bei der Verbesserung der US-Kryptoregulierung darstellen. Stattdessen sei ein maßgeschneiderter regulatorischer Ansatz, der Bereiche wie Wertpapiergesetze und Hindernisse im Bankwesen adressiert, von größerem Nutzen für die Branche. Die neue Trump-Administration zeigt sich offen gegenüber Kryptowährungen und unternimmt Schritte, die vor einigen Jahren noch undenkbar schienen. Dies könnte zu klareren und rationaleren Regulierungen in allen Bereichen, einschließlich der Besteuerung, führen. Dennoch gibt es Grenzen dessen, was Präsident Donald Trump allein durch Exekutivanordnungen und Maßnahmen von Regulierungsbehörden erreichen kann. Letztlich müssen die Gesetze selbst geändert werden, wofür er den Kongress benötigt. Trumps Exekutivanordnung vom 7. März, die die Regierung anweist, eine nationale Bitcoin-Reserve mit beschlagnahmten Krypto-Vermögenswerten aus Strafverfahren zu etablieren, wird als Zeichen wachsender bundesstaatlicher Unterstützung für digitale Vermögenswerte gesehen. Trotz der jüngsten pro-krypto Maßnahmen der Regierung könnten Krypto-Unternehmen weiterhin Schwierigkeiten beim Zugang zu Bankdienstleistungen haben, zumindest bis Januar 2026. Caitlin Long, Gründerin und CEO der Custodia Bank, erklärte, dass es verfrüht sei zu sagen, dass das Debanking vorbei sei, da Trump erst im Januar einen neuen Fed-Gouverneur ernennen könne. Die Empörung der Branche über angebliches Debanking erreichte im Juni 2024 einen Höhepunkt, als eine von Coinbase angeführte Klage zur Veröffentlichung von Briefen führte, die zeigten, dass US-Bankenregulierer bestimmte Finanzinstitute aufgefordert hatten, Krypto-Banking-Aktivitäten zu pausieren. Ein regulatorischer Rahmen für Stablecoins könnte neues Wachstum freisetzen. David Pakman, Managing Partner bei der Krypto-Investmentfirma CoinFund, sagte, dass ein solcher Rahmen traditionelle Finanzinstitute ermutigen könnte, Blockchain-basierte Zahlungen zu übernehmen. Die potenziell bald zu verabschiedende Gesetzgebung in den USA, wie das Stablecoin-Gesetz, könnte viele traditionelle Banken, Finanzdienstleister und Zahlungsunternehmen dazu bewegen, auf Krypto-Schienen zu wechseln. Diese Unternehmen sehen in Krypto-Schienen ein kostengünstigeres, transparentes, rund um die Uhr verfügbares und unabhängiges Netzwerk für Geldtransfers. Die Branche wartet gespannt auf Fortschritte bei der US-Stablecoin-Gesetzgebung, die möglicherweise bereits in den nächsten zwei Monaten erfolgen könnte. Der GENIUS Act, ein Akronym für Guiding and Establishing National Innovation for US Stablecoins, würde Richtlinien zur Besicherung für Stablecoin-Emittenten festlegen und die vollständige Einhaltung der Anti-Geldwäsche-Gesetze erfordern.

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