Fotokultur im April: Von Hamburg bis Frankfurt

HAMBURG / FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Im April 2025 bietet die deutsche Fotoszene eine beeindruckende Vielfalt an Ausstellungen und Veranstaltungen, die sowohl die Geschichte als auch die Zukunft der Fotografie beleuchten.

Die Fotografie ist eine Kunstform, die sich ständig weiterentwickelt und dabei immer wieder neue Perspektiven eröffnet. Im April 2025 stehen in Deutschland mehrere bedeutende Ausstellungen im Fokus, die sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft der Fotokunst beleuchten. In Hamburg feiert die FREELENS Galerie das 30-jährige Bestehen des Berufsverbands FREELENS e. V. mit einer Ausstellung, die die beeindruckende Bandbreite des fotografischen Schaffens der Gründungsmitglieder zeigt. Diese Ausstellung bietet einen faszinierenden Einblick in die Anfänge des Fotojournalismus in den 90er Jahren und zeigt, wie sich die Praxis im Laufe der Jahre verändert hat.

Besonders hervorzuheben sind die Arbeiten von Peter Bialobrzeski, der in den 90er Jahren für das ZEITmagazin auf einen Roadtrip durch die USA ging. Seine analogen Bilder fangen ein Amerika ein, das sowohl vertraut als auch nostalgisch wirkt, und erinnern an die New Color Photography der 1970er Jahre. Ein weiteres Highlight sind die Werke von Stefan Warter, einem gefragten Sportfotografen, der exklusive Einblicke in die Welt der Formel 1 bietet. Seine Bilder von Michael Schumacher und anderen Rennfahrern beeindrucken durch ihre Farbigkeit und den intimen Blick hinter die Kulissen.

In Hannover widmet sich die Galerie für Fotografie dem Werk von Hansgert Lambers, einem Fotografen, Verleger und Kritiker, der im Juni 2024 verstorben ist. Die Ausstellung “Verweilter Augenblick” zeigt Arbeiten aus sieben Jahrzehnten, die Lambers in Städten wie Barcelona, Berlin und Paris aufgenommen hat. Seine Schwarz-Weiß-Fotografien sind geprägt von einem humanistischen Interesse am Menschen und fangen Momente des Glücks, der Traurigkeit und der Mühsal ein.

Im Fotografie Forum Frankfurt ist die Ausstellung “Out of Control” von Michael Kerstgens zu sehen, die sich mit den gesellschaftspolitischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte auseinandersetzt. Kerstgens, bekannt für seine Dokumentation des britischen Bergarbeiterstreiks 1984/85, zeigt in seinen Langzeit-Essays den Wandel von der Industrie- zur Konsum- und Freizeitgesellschaft. Seine Arbeiten zeichnen sich durch einen klaren, dokumentarischen Charakter und eine gesellschaftskritische Perspektive aus.

Ein weiterer wichtiger Akteur der deutschen Fotoszene ist L. Fritz Gruber, der vor fast 75 Jahren die Deutsche Gesellschaft für Photographie gründete. Gruber setzte sich zeitlebens dafür ein, die Fotografie als ernst zu nehmende Kunstform zu fördern. Seine Arbeit für die “Photokina-Bilderschauen” machte Köln zu einem Zentrum der internationalen Fotoszene. Noch heute lebt sein Vermächtnis in der DGPh weiter, die sich der Bewahrung und Weiterentwicklung der Fotografie widmet.

Diese Ausstellungen bieten nicht nur einen Rückblick auf die Geschichte der Fotografie, sondern auch einen Ausblick auf ihre Zukunft. Sie zeigen, wie sich die Fotokultur in Deutschland entwickelt hat und welche neuen Impulse sie in den kommenden Jahren setzen könnte. Für Fotografie-Enthusiasten und Kulturinteressierte bieten sie eine hervorragende Gelegenheit, die Vielfalt und Tiefe dieser Kunstform zu entdecken.

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