SAN FRANCISCO / LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Markt für Femtech, der sich auf Technologien für die Gesundheit von Frauen konzentriert, erlebt eine bedeutende Konsolidierung. Willow, ein Startup aus San Francisco, das für seine tragbaren Brustpumpen bekannt ist, hat die Vermögenswerte von Elvie übernommen, einem Pionier der Frauen-Gesundheitstechnologie aus Großbritannien.
Der Femtech-Sektor, der sich auf Technologien für die Gesundheit von Frauen spezialisiert hat, hat in den letzten fünf Jahren über fünf Milliarden Dollar an Investitionen angezogen. Trotz dieses finanziellen Zuflusses bleibt der Markt hart umkämpft, was nun zu einer bedeutenden Konsolidierung führt. Willow, ein in San Francisco ansässiges Startup, das sich mit tragbaren Brustpumpen einen Namen gemacht hat, hat die Vermögenswerte von Elvie übernommen. Elvie, ursprünglich bekannt für seinen smarten Kegeltrainer, hat sich in den letzten Jahren auf Produkte für junge Mütter spezialisiert, darunter auch eigene Brustpumpen und zuletzt ein Bassinet.
Die Übernahme erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Elvie in die Verwaltung übergeht. Das in London ansässige Unternehmen hat in den letzten 12 Jahren über 186 Millionen Dollar von Investoren wie Octopus Ventures und BlackRock eingesammelt. Laut PitchBook wurde Elvie zuletzt mit 241 Millionen Dollar bewertet. Die Gespräche zwischen Willow und Elvie liefen schon seit einiger Zeit, nachdem Willow Interesse an einem Kauf bekundet hatte. Doch während der Verhandlungen geriet Elvie zunehmend unter finanziellen Druck.
Willow übernimmt das bestehende Geschäft von Elvie, einschließlich der Produkte und des Teams. Derzeit arbeiten 170 Personen in London und Bristol, wobei einige bereits ihre Kündigungsfristen einhalten und nicht zu Willow wechseln werden. Willow selbst hat rund 254 Millionen Dollar in Form von Eigenkapital und Schulden aufgenommen, mit Investoren wie NEA und Meritech. Der Wert des Unternehmens erreichte 2021 einen Höchststand von 256 Millionen Dollar, fiel jedoch 2024, als das Unternehmen eine Kombination aus Eigenkapital und Schulden aufnahm.
Die Insolvenz von Elvie verdeutlicht einige der breiteren Herausforderungen im Femtech-Bereich, der in diesem Jahr auf einen Marktwert von 60 Milliarden Dollar geschätzt wird. Seit 2021 bleibt der Markt für Startups in der Spätphase herausfordernd, insbesondere für solche, die sich nicht fast ausschließlich auf KI konzentrieren. Es gibt derzeit nur wenige Ausstiegsmöglichkeiten für Femtech-Unternehmen, und der Markt ist mit einer Vielzahl günstigerer Produkte überschwemmt.
Hardware bleibt eine schwierige Herausforderung, insbesondere die Fähigkeit, Hardware-Startups in profitable Unternehmen zu verwandeln. Willow hofft, dass die Übernahme von Elvie der Beginn einer breiteren Konsolidierung ist und Willow selbst eine breitere Plattform aufbauen kann: Wenn die Ausstiegsmöglichkeiten rar sind, dann schafft man seine eigene Plattform und wird zum Konsolidierer.
Femtech als Kategorie entstand in den letzten Jahren, da es durch die Cloud, Smartphones und Innovationen in der Big-Data-Analyse einfacher wurde, Apps zu entwickeln, die mit dem Markt interagieren, und Hardware-Prototypen über Crowdfunding-Plattformen zu starten, um das Verbraucherinteresse zu testen. Diese Produkte entstanden auch aus einer zunehmend selbstbewussten demografischen Gruppe, die Technologie forderte, um ihren eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden. Nun liegt die Herausforderung und Chance für Willow darin, dies langfristig in Gewinn umzuwandeln.
„Wir wollen zeigen, dass Femtech-Produkte nicht nur großartige Geschichten, sondern auch großartige Geschäfte sind“, sagte Willow-CEO Sarah O’Leary.
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