MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Raumfahrt steht vor einem bedeutenden Fortschritt: Erstmals wird ein medizinisches Röntgengerät im Weltraum eingesetzt. Diese Entwicklung könnte die Art und Weise, wie Astronauten im All medizinisch betreut werden, revolutionieren.
Die bevorstehende Fram2-Mission, die im April 2025 starten soll, markiert einen bedeutenden Schritt in der Raumfahrtgeschichte. Zum ersten Mal wird ein Röntgengerät im Weltraum eingesetzt, um die Gesundheit von Astronauten zu überwachen. Diese Innovation ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen führenden akademischen Institutionen und Technologieunternehmen in Nordamerika. Im Mittelpunkt steht der Reveal 35C Röntgendetektor von KA Imaging, der mit seiner SpectralDR-Technologie eine präzise Bildgebung ermöglicht.
Die SpectralDR-Technologie des Reveal 35C bietet die Möglichkeit, mit nur einer Röntgenaufnahme drei verschiedene Bilder zu erzeugen: Weichteile, Knochen und ein traditionelles digitales Röntgenbild. Diese Fähigkeit zur dualen Energiesubtraktion ist besonders wertvoll, um die Auswirkungen der Mikrogravitation auf die Knochendichte der Astronauten zu überwachen. Dr. Karim, Mitbegründer und CTO von KA Imaging, betont, dass diese Technologie eine quantitative Bildgebung ermöglicht, die für die Materialidentifikation entscheidend ist.
Die Herausforderungen der Mikrogravitation und der erhöhten Strahlenbelastung im Weltraum haben bisher den Einsatz von Röntgengeräten verhindert. Die neue Technologie adressiert diese Probleme durch ein ultraleichtes und tragbares System, das weniger als ein Tausendstel der Strahlendosis der bisherigen Grenzwerte für Astronauten abgibt. Dies ist ein entscheidender Fortschritt, da die Strahlenbelastung im Weltraum ein großes Gesundheitsrisiko darstellt.
MinXray, ein führendes Unternehmen für tragbare Röntgensysteme, trägt mit seinem IMPACT-System zur Mission bei. Dieses System ist mit einem tragbaren Röntgengenerator ausgestattet, der von einem wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Akku betrieben wird, was den Einsatz im Weltraum ohne externe Stromquelle ermöglicht. Jeanne Walter, Vice President von MinXray, hebt hervor, dass der Verlust der Knochendichte in der Schwerelosigkeit ein erhebliches Problem darstellt, das durch diese Technologie besser erforscht werden kann.
Die akademischen Partner der Mission, darunter die University of California San Diego, das Massachusetts Institute of Technology und die Saint Louis University, spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Protokolle für die sichere und effiziente Durchführung von Röntgenaufnahmen im Weltraum. Diese Zusammenarbeit könnte den Weg für weitere medizinische Forschungen im All ebnen und die Sicherheit von Astronauten bei Langzeitmissionen erhöhen.
Die Integration von Röntgentechnologie in die Raumfahrt eröffnet neue Möglichkeiten für die Diagnose und Behandlung von Gesundheitsproblemen im All. Während Ultraschall bisher das primäre Bildgebungsverfahren im Weltraum war, bietet die Röntgentechnologie zusätzliche Vorteile, insbesondere bei der Untersuchung von Knochen und der Identifikation von Materialschäden an Ausrüstungen. Diese Fortschritte könnten entscheidend sein, um die Sicherheit und Gesundheit von Astronauten bei zukünftigen Missionen zu gewährleisten.
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