BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Energiewende in Deutschland birgt ein enormes Einsparpotenzial, das durch eine effizientere Umsetzung bis 2035 realisiert werden könnte. Laut einer Analyse des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und der Boston Consulting Group könnten über 300 Milliarden Euro eingespart werden, was sich positiv auf die Strompreise auswirken würde.
Die Energiewende in Deutschland steht vor einer entscheidenden Phase, in der die Weichen für eine kosteneffiziente und nachhaltige Zukunft gestellt werden müssen. Eine aktuelle Analyse des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und der Boston Consulting Group zeigt, dass durch eine optimierte Umsetzung der Energiewende bis 2035 Einsparungen von über 300 Milliarden Euro möglich sind. Diese Einsparungen könnten direkt zur Senkung der Strompreise beitragen und somit sowohl Verbraucher als auch die Industrie entlasten.
Ein zentraler Aspekt der Studie ist die Empfehlung, auf kostspielige Erdkabel bei der Netzwerkausweitung zu verzichten. Stattdessen sollten alternative Technologien wie der Einsatz von blauem Wasserstoff und der Ausbau von Wind- und Solarenergie stärker gefördert werden. Holger Löscher, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BDI, betont die Notwendigkeit, bestehende Pläne an die aktuellen Entwicklungen in Nachfrage und Kosten anzupassen.
Deutschland verfolgt ambitionierte Klimaziele: Bis 2030 soll der Treibhausgasausstoß um 65 Prozent gesenkt werden, mit dem Ziel, bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Der schrittweise Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wie Kohle und Gas ist dabei unerlässlich. Inmitten der Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD wird die Diskussion um kosteneffiziente Maßnahmen immer lauter, da die aktuellen Planungsstrategien als zu teuer und an der Nachfrage vorbei angesehen werden.
Die Studie hebt hervor, dass die deutschen Energiepreise die Industrie massiv belasten. Daher stehen Effizienzpotenziale im Strombereich und die Eindämmung finanzieller Risiken im Mittelpunkt der Empfehlungen. Die Einführung von Entlastungen bei Energiepreisen wird bereits von Union und SPD sondiert. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Ausbau von Elektromobilität und Wärmepumpen, der hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Neue Wege verspricht die Studie durch die vermehrte Nutzung von “blauem Wasserstoff” als kostengünstigere Alternative zum “grünen Wasserstoff”. Auch der Ausbau der Stromproduktion durch Onshore-Windkraft und Solarparks könnte zukünftige Erzeugungskosten senken. Eine leistungsfähigere regionalisierte Steuerung der erneuerbaren Energieerzeugung sowie der fortschreitende Ausbau von Stromspeichern werden ebenfalls als Maßnahmen genannt, um das volle Potenzial der Energiewende auszuschöpfen.
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