MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der medizinischen Forschung gibt es einen neuen Hoffnungsschimmer im Kampf gegen die Alzheimer-Krankheit. Wissenschaftler haben kürzlich vielversprechende Ergebnisse einer klinischen Studie vorgestellt, die darauf hindeuten, dass das Medikament Gantenerumab die Symptome der Krankheit bei genetisch vorbelasteten Personen verzögern könnte.
Die Alzheimer-Krankheit stellt seit Jahrzehnten eine der größten Herausforderungen in der medizinischen Forschung dar. Nun gibt es jedoch Anzeichen dafür, dass ein Durchbruch in der Prävention dieser neurodegenerativen Erkrankung möglich ist. Wissenschaftler der Washington University School of Medicine haben in einer klinischen Studie erste Hinweise darauf gefunden, dass das experimentelle Medikament Gantenerumab die Symptome bei Menschen mit einer erblichen Form von Alzheimer verzögern kann.
Gantenerumab ist ein im Labor hergestellter Antikörper, der auf Beta-Amyloid abzielt, ein Protein, das eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Alzheimer spielt. Bei Alzheimer-Patienten bildet sich eine fehlgefaltete Version dieses Proteins, die sich zu Plaques im Gehirn verhärtet. Diese Plaques werden als Hauptursache für die Krankheit angesehen. Die Forscher hoffen, dass Medikamente wie Gantenerumab diese Plaques auflösen oder deren Bildung verhindern können.
Obwohl viele Anti-Amyloid-Medikamente in frühen Studien vielversprechend waren, scheiterten sie oft in größeren klinischen Studien. Auch Gantenerumab gehörte zu diesen Medikamenten, bis das Pharmaunternehmen Roche die Entwicklung nach enttäuschenden Ergebnissen in Phase-III-Studien einstellte. Doch die jüngsten Ergebnisse einer Studie, die 2012 begann, geben Anlass zur Hoffnung. In dieser Studie wurde Gantenerumab an Menschen mit einer genetisch bedingten Form von Alzheimer getestet, die zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auftritt.
Die Forscher fanden heraus, dass das Medikament bei einer Untergruppe von Patienten, die es am längsten einnahmen, das Risiko einer kognitiven Verschlechterung um 50 % senkte. Diese Ergebnisse sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da die Studie nur 73 Teilnehmer umfasste und die Untergruppe der am längsten behandelten Patienten nur 22 Personen zählte. Zudem traten bei einigen Patienten Nebenwirkungen wie Schwellungen oder Blutungen im Gehirn auf, die jedoch meist unbemerkt blieben.
Die Ergebnisse der Studie wurden kürzlich in der Fachzeitschrift The Lancet Neurology veröffentlicht und haben in der Fachwelt für Aufsehen gesorgt. Experten sind vorsichtig optimistisch, dass Anti-Amyloid-Medikamente wie Gantenerumab in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Prävention von Alzheimer spielen könnten. Die Forscher planen, weitere Studien durchzuführen, um die Wirksamkeit und Sicherheit des Medikaments zu bestätigen.
Die Hoffnung auf eine wirksame Prävention von Alzheimer wird auch durch die jüngsten Zulassungen von Medikamenten wie Lecanemab und Donanemab gestärkt, die bei der klassischen Form der Krankheit eingesetzt werden. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Forschung auf dem richtigen Weg ist, um eines der größten medizinischen Rätsel unserer Zeit zu lösen.
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