PRAG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die Aufnahme von Bitcoin in die Reserven der Tschechischen Nationalbank (CNB) hat eine neue Wendung genommen. Während der CNB-Gouverneur Ales Michl die Möglichkeit der Integration von Bitcoin in Betracht zieht, äußert sich Vorstandsmitglied Jan Kubicek skeptisch. Seine Bedenken beziehen sich vor allem auf die rechtlichen Unsicherheiten und die hohe Volatilität der Kryptowährung.

Die Tschechische Nationalbank (CNB) steht vor der Herausforderung, ihre Reservepolitik zu diversifizieren, und Bitcoin ist dabei ein umstrittenes Thema. Jan Kubicek, Mitglied des Vorstands der CNB, hat seine Skepsis gegenüber der Aufnahme von Bitcoin in die Reserven der Bank deutlich gemacht. Er verweist auf die rechtlichen Unsicherheiten und die Volatilität der digitalen Währung als Hauptgründe für seine Bedenken.

CNB-Gouverneur Ales Michl hatte Anfang des Jahres Bitcoin als potenzielles Reserve-Asset ins Gespräch gebracht. Die Bank hat daraufhin eine Analyse gestartet, um die Erweiterung der Asset-Klassen in ihrem Portfolio zu prüfen. Kubicek betont jedoch, dass Bitcoin nur eine von vielen Optionen sei, die in Betracht gezogen werden.

Ein zentrales Problem, das Kubicek anspricht, ist der rechtliche Status von Bitcoin. Die direkte Eigentümerschaft würde die Entwicklung neuer Prozesse in Bereichen wie Buchhaltung und Prüfung erfordern. Zudem sei die Volatilität von Bitcoin ein erhebliches Risiko. Kubicek zweifelt daran, dass sich die Volatilität in den kommenden Jahren ähnlich entwickeln wird wie in der Vergangenheit, insbesondere wenn mehr institutionelle Investoren Bitcoin als Anlagegut akzeptieren.

Die CNB plant, ihre Studie zu neuen Asset-Klassen bis Oktober abzuschließen. Neben Bitcoin könnten auch internationale Unternehmensanleihen und gezielte Aktienindizes, wie etwa im Technologiebereich, sowie Immobilienfonds in Betracht gezogen werden. Diese Diversifizierung könnte der Bank helfen, ihre Reserven besser abzusichern und zu optimieren.

Die Haltung der CNB spiegelt eine breitere Skepsis gegenüber Bitcoin als Reserve-Asset wider. Auch die Vizegouverneurin der CNB, Eva Zamrazilova, hat Bitcoin als ungeeignet für die Reserven bezeichnet. Ähnlich äußerte sich Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, die ebenfalls der Meinung ist, dass Bitcoin keinen Platz in den Reserven europäischer Zentralbanken hat.

Die Reserven der Tschechischen Nationalbank belaufen sich auf etwa 142,8 Milliarden Euro, was rund 45% des Bruttoinlandsprodukts entspricht. In den letzten Jahren hat die Bank ihre Bestände diversifiziert, indem sie schrittweise Gold gekauft und einen größeren Teil des Portfolios in Aktien umgeschichtet hat.

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Czechische Zentralbank zögert bei Bitcoin als Reserve
Czechische Zentralbank zögert bei Bitcoin als Reserve (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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