MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bargeldversorgung in Deutschland steht vor neuen Herausforderungen, da die Anzahl der Geldautomaten und Bankfilialen stetig abnimmt.
Die Bundesbank hat kürzlich auf die zunehmenden Schwierigkeiten bei der Bargeldversorgung in Deutschland hingewiesen. Eine Umfrage zeigt, dass immer mehr Menschen Probleme haben, an Bargeld zu gelangen, da die Anzahl der Geldautomaten und Bankschalter stark zurückgegangen ist. Diese Entwicklung hat die Bundesbank dazu veranlasst, die flächendeckende Bargeldversorgung als nicht mehr selbstverständlich zu betrachten.
In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der Bankfilialen in Deutschland drastisch reduziert. Von rund 53.000 im Jahr 2002 ist die Zahl auf etwa 21.000 im Jahr 2023 gesunken. Auch die Anzahl der Geldautomaten, die bis 2018 auf etwa 59.000 gestiegen war, ist seitdem auf rund 51.000 gesunken. Diese Entwicklung wird durch den Kostendruck im Bankensektor und die zunehmende Nutzung von Onlinebanking vorangetrieben.
Ein weiterer Faktor, der den Rückgang der Bargeldinfrastruktur beschleunigt, sind die zunehmenden Geldautomatensprengungen. Diese kriminellen Aktivitäten führen dazu, dass beschädigte Automaten oft nicht wieder in Betrieb genommen werden, da die Banken das Risiko erneuter Angriffe und die damit verbundenen Sicherheitskosten scheuen.
Trotz dieser Herausforderungen betont die Bundesbank, dass die Bargeldversorgung in Deutschland weiterhin gewährleistet ist. Im Durchschnitt wohnen Bürger nur 1,4 Kilometer vom nächsten Geldautomaten oder Bankschalter entfernt, in Metropolen sind es sogar nur 800 Meter. Dennoch gibt es 4947 Gemeinden, in denen insgesamt 3,6 Millionen Menschen leben, die keinen direkten Zugang zu einer Bankfiliale oder einem Geldautomaten haben.
Die Bundesbank sieht die Notwendigkeit, die Bargeldversorgung auch in Zukunft sicherzustellen, als eine wichtige Aufgabe an. Dies könnte durch innovative Lösungen wie mobile Bankdienstleistungen oder Kooperationen mit Einzelhändlern, die Bargeldabhebungen ermöglichen, erreicht werden. Solche Maßnahmen könnten helfen, die Lücken in der Bargeldversorgung zu schließen und den Zugang für alle Bürger zu gewährleisten.
Experten warnen jedoch, dass die Abhängigkeit von digitalen Zahlungsmethoden auch Risiken birgt, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und Sicherheit. Daher bleibt Bargeld für viele Menschen ein wichtiges Zahlungsmittel, das es zu schützen gilt. Die Diskussion über die Zukunft der Bargeldversorgung in Deutschland wird daher weiter an Bedeutung gewinnen.
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