MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine schwerwiegende Sicherheitslücke in der MegaRAC Baseboard Management Controller (BMC) Software von AMI wurde aufgedeckt, die es Angreifern ermöglicht, die Authentifizierung zu umgehen und Server aus der Ferne zu übernehmen.
Eine kürzlich entdeckte Sicherheitslücke in der MegaRAC Baseboard Management Controller (BMC) Software von AMI hat die IT-Welt in Alarmbereitschaft versetzt. Diese Schwachstelle, die als CVE-2024-54085 verfolgt wird, hat eine maximale Schwerebewertung von 10,0 auf der CVSS v4-Skala erhalten. Dies bedeutet, dass die Bedrohung als äußerst kritisch eingestuft wird. Die Sicherheitsfirma Eclypsium hat in einem Bericht darauf hingewiesen, dass sowohl lokale als auch entfernte Angreifer die Schwachstelle ausnutzen können, indem sie auf die Remote-Management-Schnittstellen wie Redfish zugreifen.
Die Auswirkungen dieser Sicherheitslücke sind weitreichend. Ein Angreifer könnte nicht nur die Kontrolle über den kompromittierten Server übernehmen, sondern auch Malware oder Ransomware aus der Ferne bereitstellen, die Firmware manipulieren oder sogar die Hardware dauerhaft beschädigen. Besonders besorgniserregend ist die Möglichkeit, dass Angreifer durch das Senden bösartiger Befehle einen unaufhörlichen Neustart der betroffenen Geräte auslösen können, was zu erheblichen Ausfallzeiten führen könnte.
Diese Schwachstelle ist die jüngste in einer Reihe von Sicherheitsproblemen, die seit Dezember 2022 in AMI MegaRAC BMCs entdeckt wurden. Frühere Schwachstellen umfassten unter anderem die Ausführung von beliebigem Code über die Redfish API und die Umgehung der Authentifizierung durch HTTP-Header-Spoofing. Die aktuelle Schwachstelle ähnelt der CVE-2023-34329, die ebenfalls eine Authentifizierungsumgehung ermöglichte.
Betroffen sind unter anderem Geräte wie der HPE Cray XD670 und der Asus RS720A-E11-RS24U. AMI hat bereits Patches veröffentlicht, um das Problem zu beheben, jedoch erfordert die Implementierung dieser Patches eine gewisse Ausfallzeit der Geräte. Es ist entscheidend, dass die OEM-Hersteller diese Updates in ihre Systeme integrieren und an ihre Kunden weitergeben, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Obwohl es bisher keine Hinweise darauf gibt, dass diese Schwachstelle in freier Wildbahn ausgenutzt wurde, ist es für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, ihre Systeme zeitnah zu aktualisieren. Da AMI an der Spitze der BIOS-Lieferkette steht, betrifft die Schwachstelle zahlreiche Hersteller und könnte weitreichende Auswirkungen auf die IT-Infrastruktur haben.
Die Entdeckung dieser Schwachstelle wirft ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit, die Sicherheitspraktiken in der Firmware-Entwicklung zu überdenken. Angesichts der zunehmenden Komplexität und Vernetzung von IT-Systemen ist es unerlässlich, dass Sicherheitslücken frühzeitig erkannt und behoben werden, um die Integrität und Verfügbarkeit von Unternehmensdaten zu schützen.
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