USA entdecken riesige heimische Seltene Erden-Reserven

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entdeckung eines riesigen Vorkommens an Seltenen Erden in den USA könnte die Abhängigkeit von Importen drastisch reduzieren und die heimische Technologieproduktion stärken.

Die Vereinigten Staaten stehen vor einem potenziellen Wandel in ihrer Versorgung mit Seltenen Erden, nachdem Forscher der University of Texas in Austin ein bedeutendes Vorkommen dieser kritischen Mineralien in den Kohleascheablagerungen des Landes entdeckt haben. Diese Entdeckung, die in der Fachzeitschrift International Journal of Coal Science & Technology veröffentlicht wurde, könnte die Abhängigkeit der USA von Importen, insbesondere aus China, erheblich verringern.

Kohleasche, das feine Rückstandsprodukt der Kohleverbrennung, wurde lange Zeit als Abfall betrachtet und in Deponien entsorgt. Doch mit den Fortschritten in der Geowissenschaft und der Mineralienextraktion wird dieses Material nun als wertvolle Ressource neu bewertet. Laut Bridget Scanlon, Mitautorin der Studie, bietet diese Entdeckung die Möglichkeit, Abfälle in wertvolle Ressourcen umzuwandeln und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren.

Seltene Erden, zu denen 17 kritische Materialien wie Neodym, Dysprosium und Yttrium gehören, sind essenzielle Bestandteile moderner Technologien, von Batterien bis hin zu erneuerbaren Energien. Derzeit importieren die USA etwa 75 % ihres Bedarfs aus China. Die Entdeckung eines großen heimischen Vorkommens bietet eine strategische Chance, die nationale Unabhängigkeit in der Mineralienversorgung zu stärken.

Die Studie schätzt, dass bis zu 11 Millionen Tonnen Seltene Erden in den Kohleascheablagerungen der USA enthalten sind. Dies entspricht fast dem Achtfachen der derzeit als heimische Reserven klassifizierten Menge. Diese umfassende nationale Bewertung von Kohleasche als potenzielle Ressource bildet die Grundlage für weitere Erkundungen und Investitionen.

Ein wesentlicher Vorteil der Kohleasche-Extraktion im Vergleich zu herkömmlichen Bergbauoperationen besteht darin, dass die Mineralien bereits von ihrem ursprünglichen Erz getrennt sind, was den Energiebedarf für zusätzliche Verarbeitungsschritte reduziert. Dies könnte die wirtschaftliche Rentabilität der Extraktion erheblich verbessern.

Regionale Unterschiede in der Zusammensetzung der Kohle beeinflussen jedoch die Konzentration und Extraktionsfähigkeit der Seltenen Erden. So enthält Kohle aus dem Appalachian Basin die höchste Konzentration an Seltenen Erden, während Kohle aus dem Powder River Basin eine höhere Extraktionsrate bietet. Diese Unterschiede sind entscheidend für die wirtschaftliche Bewertung der Vorkommen.

Obwohl die Entdeckung vielversprechend ist, stehen noch erhebliche Herausforderungen bevor. Die Extraktion von Seltenen Erden aus Kohleasche befindet sich noch in einem frühen Stadium, wobei die meisten Bemühungen auf Labor- und Pilotprojekte beschränkt sind. Die US-Energiebehörde hat bereits begonnen, die Methodik der Studie für ihre eigene nationale Bewertung anzuwenden, was auf ein wachsendes Interesse der Regierung an der Kommerzialisierung dieser Ressource hinweist.

Mit der richtigen Investition, Infrastruktur und politischer Unterstützung könnten die USA bald einen erheblichen Teil ihres Bedarfs an Seltenen Erden aus Kohleasche decken und damit ihre Abhängigkeit von ausländischen Quellen verringern.

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