FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Flughafenbetreiber Fraport hat im vergangenen Jahr trotz eines Umsatzwachstums vor den anhaltend hohen staatlichen Standortkosten gewarnt. CEO Stefan Schulte betonte die Notwendigkeit politischer Maßnahmen, um die steigenden Kosten zu kontrollieren.
Der Flughafenbetreiber Fraport konnte im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg seines Umsatzes verzeichnen, was vor allem auf das wachsende Fluggastaufkommen und positive Preiseffekte zurückzuführen ist. Der Umsatz stieg um 10,7 Prozent auf 4,43 Milliarden Euro, während das EBITDA um 8,1 Prozent auf 1,30 Milliarden Euro wuchs. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt das Unternehmen vorsichtig, was die zukünftige Kostenentwicklung betrifft.
CEO Stefan Schulte äußerte Bedenken hinsichtlich der unverändert hohen staatlichen Standortkosten, die ohne politische Gegenmaßnahmen bis 2025 weiter steigen könnten. Diese Kosten könnten die Fluggesellschaften zusätzlich um 1,2 Milliarden Euro belasten. Fraport selbst erwartet für 2025 ein moderates Plus beim Konzern-EBITDA, während das Konzernergebnis stabil bis leicht sinkend prognostiziert wird.
Ein wesentlicher Grund für die verhaltene Prognose ist das Fehlen des Sondereffekts aus dem Verkauf der Minderheitsbeteiligung am Flughafen Pulkovo, der 2024 über 40 Millionen Euro zum Ergebnis beitrug. Analysten hatten mit einem Umsatz von 4,45 Milliarden Euro, einem EBITDA von 1,3 Milliarden Euro und einem Ergebnis nach Steuern von 448 Millionen Euro gerechnet, was die Erwartungen des Marktes widerspiegelt.
Die Fluggastzahlen stiegen 2024 konzernweit an, wobei in Frankfurt insbesondere der Urlaubsreiseverkehr dominierte. Insgesamt wurden am Heimatdrehkreuz rund 61,6 Millionen Fluggäste begrüßt, was einem Plus von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch das Cargo-Aufkommen in Frankfurt verzeichnete einen Anstieg um 6,2 Prozent auf rund 2,1 Millionen Tonnen.
Für das laufende Jahr rechnet Fraport in Frankfurt mit bis zu 64 Millionen Passagieren. Diese Prognose spiegelt das Vertrauen des Unternehmens in die anhaltende Erholung des Luftverkehrs wider, trotz der Herausforderungen durch die hohen Standortkosten. Im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate gaben die Fraport-Aktien am Dienstag zeitweise um 0,89 Prozent nach und notierten bei 55,95 Euro.
Die Diskussion um die staatlichen Standortkosten ist nicht neu, jedoch gewinnt sie angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen an Bedeutung. Die Luftfahrtbranche steht vor der Herausforderung, die Balance zwischen Kosteneffizienz und der Erfüllung regulatorischer Anforderungen zu finden. Fraport setzt dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern, um langfristig tragfähige Lösungen zu entwickeln.
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