NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der LIBRA-Token-Skandal zieht weite Kreise, nachdem eine Sammelklage in den USA gegen die Entwickler des Memecoins eingereicht wurde.

Der LIBRA-Token, der ursprünglich als wirtschaftliche Initiative zur Förderung privater Investitionen in Argentinien angepriesen wurde, steht im Zentrum eines massiven Skandals. Eine kürzlich eingereichte Sammelklage in den USA wirft den Entwicklern vor, Investoren in die Irre geführt und über 100 Millionen US-Dollar aus einseitigen Liquiditätspools abgezogen zu haben. Die Klage, die von der Anwaltskanzlei Burwick Law im Namen ihrer Mandanten eingereicht wurde, richtet sich gegen Kelsier Ventures, KIP Protocol und Meteora. Diese Unternehmen werden beschuldigt, den LIBRA-Token auf manipulative und unfaire Weise eingeführt zu haben. Der argentinische Präsident Javier Milei, der den Token auf der Plattform X als wirtschaftliche Maßnahme zur Förderung des privaten Sektors beworben hatte, wird in der Klage erwähnt, jedoch nicht als Beklagter genannt. Die Anwaltskanzlei kritisiert die beiden Krypto-Infrastruktur- und Launchpad-Firmen KIP und Meteora scharf und behauptet, sie hätten einen ‘räuberischen’ einseitigen Liquiditätspool genutzt, um den Preis des Memecoins künstlich in die Höhe zu treiben. Dies habe Insidern ermöglicht, Gewinne zu erzielen, während alltägliche Käufer die Verluste tragen mussten. Innerhalb weniger Stunden sollen die Insider etwa 107 Millionen US-Dollar aus den Liquiditätspools abgezogen haben, was zu einem dramatischen Wertverlust von 94 % des LIBRA-Tokens führte. Burwick Law fordert nun Schadensersatz, die Rückgabe der ‘ungerechtfertigt erlangten’ Gewinne und eine einstweilige Verfügung, um weitere betrügerische Token-Angebote zu verhindern. Daten des Blockchain-Forschungsunternehmens Nansen zeigen, dass von den 15.430 größten Libra-Wallets über 86 % mit Verlust verkauft wurden, was zu einem kombinierten Verlust von 251 Millionen US-Dollar führte. Nur 2.101 profitable Wallets konnten insgesamt 180 Millionen US-Dollar Gewinn erzielen. Kelsier Ventures, das Venture-Capital-Unternehmen hinter dem LIBRA-Token, und sein CEO Hayden Davis gehören offenbar zu den größten Gewinnern des Token-Starts. Sie behaupten, rund 100 Millionen US-Dollar eingenommen zu haben. Davis, der nun mit einem möglichen Interpol-Haftbefehl konfrontiert ist, sagte am 17. Februar, dass er die Token nicht direkt besitze und sie nicht verkaufen werde. Präsident Milei hat sich inzwischen von dem Memecoin distanziert und argumentiert, er habe den LIBRA-Token nicht ‘beworben’, sondern lediglich ‘darüber informiert’. Die argentinische Oppositionspartei hat Mileis Amtsenthebung gefordert, jedoch bisher nur begrenzten Erfolg gehabt.

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LIBRA-Memecoin-Skandal: Klage gegen Entwickler in den USA
LIBRA-Memecoin-Skandal: Klage gegen Entwickler in den USA (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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