Forever 21 erneut in der Insolvenz: Herausforderungen im Fast-Fashion-Markt

LOS ANGELES / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Modekette Forever 21 hat in den USA erneut Insolvenz angemeldet und plant, ihre Geschäfte im Land einzustellen. Der Druck durch die Konkurrenz im Fast-Fashion-Sektor und der Rückgang des Einkaufsverkehrs in Einkaufszentren haben das Unternehmen in die Knie gezwungen.

Forever 21, einst ein beliebter Anlaufpunkt für junge Modebegeisterte, sieht sich erneut mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert. Das Unternehmen hat in den USA zum zweiten Mal innerhalb von sechs Jahren Insolvenz angemeldet. Die Entscheidung, die Geschäfte in den USA einzustellen, ist eine Reaktion auf den zunehmenden Wettbewerb im Fast-Fashion-Sektor, der von Online-Riesen wie Shein und Temu dominiert wird.

Der Finanzchef von F21 OpCo, Brad Sell, erklärte, dass die Konkurrenz aus dem Ausland, die von zollfreien Regelungen profitiert, die Preisgestaltung von Forever 21 untergraben habe. Diese Regelungen erlauben es ausländischen Unternehmen, Waren unter einem bestimmten Wert ohne Zölle in die USA zu versenden, was den Wettbewerbsvorteil von Forever 21 erheblich schmälert.

Die Geschichte von Forever 21 begann 1984 in Los Angeles, gegründet von südkoreanischen Einwanderern. In den 2010er Jahren erlebte das Unternehmen eine rasante Expansion, mit bis zu 800 Filialen weltweit. Doch der Aufstieg des Online-Handels und der Rückgang der Besucherzahlen in Einkaufszentren setzten dem Unternehmen zu. Andere Modeunternehmen wie Express, das im letzten Jahr Insolvenz anmeldete, teilen dieses Schicksal.

Die Insolvenz von Forever 21 ist Teil eines größeren Trends im Einzelhandel. Seit Anfang 2024 haben 20 Einzelhandelsunternehmen Insolvenz angemeldet, und 25 Ketten haben seit 2016 mindestens zweimal Insolvenz angemeldet. F21 OpCo plant nun, seine US-Filialen zu liquidieren und seine Vermögenswerte zu verkaufen, die auf 100 bis 500 Millionen US-Dollar geschätzt werden.

Während die US-Geschäfte von Forever 21 von der Insolvenz betroffen sind, bleiben die internationalen Filialen unberührt. Das Unternehmen hat Verbindlichkeiten in Höhe von 1 bis 10 Milliarden US-Dollar. Forever 21 wurde 2019 bereits einmal aus der Insolvenz gerettet, als Sparc Group, ein Joint Venture von Authentic Brands Group und großen Einkaufszentrenbetreibern, das Unternehmen übernahm.

Heute gehört Forever 21 zu Catalyst Brands, das aus der Fusion von Sparc und JC Penney hervorging. Authentic Brands wird weiterhin die Markenrechte von Forever 21 besitzen, was die Möglichkeit offenlässt, dass die Marke in irgendeiner Form weiterlebt. Der CEO von Authentic Brands, Jamie Salter, bezeichnete den Kauf von Forever 21 im letzten Jahr als seinen größten Fehler.

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