MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Luftfahrtindustrie steht vor einem bedeutenden Wandel, da die Nachfrage nach nachhaltigen Flugkraftstoffen (SAF) in den kommenden Jahrzehnten drastisch ansteigen wird. Um den Bedarf bis 2050 zu decken, sind weltweit erhebliche Investitionen und der Bau tausender neuer Produktionsanlagen erforderlich.

Die Luftfahrtbranche sieht sich mit einer wachsenden Herausforderung konfrontiert: Der Bedarf an nachhaltigen Flugkraftstoffen (SAF) wird in den kommenden Jahrzehnten exponentiell steigen. Eine aktuelle Studie von Branchenexperten prognostiziert, dass Investitionen in Höhe von bis zu 1,5 Billionen US-Dollar notwendig sind, um die steigende Nachfrage zu befriedigen. Diese Investitionen sollen den Bau von 5.000 bis 7.000 neuen Produktionsanlagen weltweit ermöglichen.
In Europa könnte der Bedarf an SAF bis 2050 mehr als die Hälfte des gesamten Kerosinverbrauchs ausmachen. Dies entspricht einer geschätzten Nachfrage von über 73 Millionen Tonnen Treibstoff. Auch in Nordamerika, dem zweitgrößten Markt, wird ein Bedarf von rund 60 Millionen Tonnen erwartet. Diese Zahlen verdeutlichen das enorme Potenzial und die Dringlichkeit, die Produktion von SAF zu steigern.
Nachhaltige Flugkraftstoffe umfassen sowohl Biokraftstoffe aus Abfällen als auch künstlich erzeugte E-Fuels, die mit Ökostrom produziert werden. Bereits ab diesem Jahr sind europäische Fluggesellschaften verpflichtet, mindestens zwei Prozent SAF beim Betanken zu nutzen. Bis 2030 soll dieser Anteil auf mindestens sechs Prozent steigen. Trotz dieser regulatorischen Vorgaben bleibt die aktuelle Produktion von SAF jedoch weit hinter den Anforderungen zurück.
Daniel Eisenhuth, ein Branchenexperte, hebt hervor, dass die regulatorischen Vorgaben insbesondere in Europa zu einem erheblichen Anstieg der SAF-Nachfrage führen werden. Zwischen 2030 und 2050 wird ein jährliches Wachstum von 11,6 Prozent erwartet. Die erforderlichen Investitionen machen jedoch nur einen Bruchteil der derzeitigen jährlichen Investitionen in die Öl- und Gasinfrastruktur aus.
Der Weltluftfahrtverband IATA prognostiziert für 2025 eine SAF-Produktion von lediglich 2,1 Millionen Tonnen, was nur 0,7 Prozent der globalen Treibstoffproduktion für Jets entspricht. In Deutschland wird für 2026 eine SAF-Produktion von lediglich 0,08 Millionen Tonnen erwartet. Diese Zahlen verdeutlichen die Diskrepanz zwischen der aktuellen Produktion und dem zukünftigen Bedarf.
Fluggesellschaften weltweit beklagen die mangelnde Verfügbarkeit von nachhaltigem Treibstoff. Derzeit sind 264 neue SAF-Produktionsanlagen in Planung, davon 103 in Nordamerika und 98 in Europa. Um den Aufbau der SAF-Industrie zu fördern, wird auf EU-Ebene die Einrichtung eines zentralen Fonds aus Emissionshandelserlösen und Strafzahlungen diskutiert. Zudem werden eine Abgabe auf Flugtickets und eine Steuer auf Einnahmen aus der SAF-Produktion erwogen.

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