MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entdeckung des Vogelgrippe-Virus H5N1 in Rohmilchkäse hat weltweit Besorgnis ausgelöst. Forscher warnen vor den gesundheitlichen Risiken, die von diesem Virus ausgehen könnten, da es in verschiedenen Säugetierarten nachgewiesen wurde.
Die Vogelgrippe, bekannt unter dem wissenschaftlichen Namen H5N1, hat in den letzten Jahren immer mehr Tierarten befallen. Ursprünglich bei Vögeln entdeckt, wurde das Virus inzwischen auch bei Säugetieren wie Füchsen, Nerzen und Katzen nachgewiesen. Besonders alarmierend ist die jüngste Entdeckung des Virus in Rinderherden in den USA, was die Möglichkeit einer weiteren Ausbreitung auf andere Tierarten und letztlich auch auf den Menschen erhöht.
Ein Team von US-Forschern hat nun herausgefunden, dass das H5N1-Virus in Rohmilchkäse monatelang infektiös bleiben kann. Dies stellt ein potenzielles Gesundheitsrisiko dar, da Rohmilchkäse aus unbehandelter Milch hergestellt wird, die nicht pasteurisiert wurde. Typische Sorten wie Camembert, Feta und Roquefort könnten somit Träger des Virus sein, wenn die Milch von infizierten Tieren stammt.
Die Herstellung von Rohmilchkäse sieht eine Reifezeit von mindestens 60 Tagen vor, um Krankheitserreger abzutöten. Doch die Forscher fanden heraus, dass das H5N1-Virus diese Reifezeit überlebt, insbesondere in weniger sauren Käsesorten. Dies wirft Fragen zur Sicherheit der aktuellen Herstellungspraktiken auf und führt zu Forderungen nach strengeren Kontrollen.
Die Milchindustrie in den USA steht unter Druck, da Spuren des Virus bereits in handelsüblicher Milch gefunden wurden. Experten kritisieren, dass die Überwachungsbehörden nicht ausreichend unterstützt werden, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die gesellschaftliche Spaltung, die durch die Corona-Maßnahmen verstärkt wurde, erschwert die Zusammenarbeit zwischen Farmern und Überwachungsbehörden.
Obwohl es bisher keine bestätigten Fälle von H5N1-Infektionen beim Menschen durch den Verzehr von Rohmilchkäse gibt, raten Experten zur Vorsicht. Der Verzehr pasteurisierter Milchprodukte wird empfohlen, da die Pasteurisierung das Virus sicher abtötet. Dies könnte auch die Nachfrage nach pasteurisierten Produkten steigern und die Milchindustrie vor neue Herausforderungen stellen.
Die Entdeckung des H5N1-Virus in Rohmilchkäse könnte weitreichende Folgen für die Lebensmittelindustrie haben. Eine potenzielle Lebensmittelkrise droht, ähnlich wie bei der Knappheit von Eiern, die durch die Keulung von Legehennen in Geflügelbetrieben verursacht wurde. Die internationale Gemeinschaft muss nun zusammenarbeiten, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern und die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten.
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